SPD warnt EVP vor Zusammenarbeit mit Rechtsaußen
Nach der Abstimmung über die neue EU-Kommission von Ursula von der Leyen warnen die Sozialdemokraten EVP-Chef Manfred Weber davor, in künftigen Streitfragen mit Rechtsaußen-Fraktionen im Europäischen Parlament zu stimmen.
"Die Strategie der wechselnden Mehrheiten untergräbt die
parlamentarische Arbeit", sagte René Repasi, Chef der SPD-Abgeordneten
im Europaparlament, dem "Spiegel". "Irgendwann ist der Punkt erreicht,
in dem Sozialdemokraten hier nicht mehr mitmachen." Weber müsse sich
entscheiden, ob er eine stabile Mehrheit in der Mitte anstrebe oder eine
Koalition mit den Rechten eingehen wolle.
Zur nächsten
Streitfrage könnten mehrere Nachhaltigkeits-Richtlinien aus der
vergangenen Legislaturperiode werden, die mit großem Bürokratieaufwand
für die Unternehmen verbunden sind. Von der Leyen hat kürzlich
angekündigt, sie entschlacken zu wollen. Nun warnt die SPD davor, die
Regelungen grundsätzlich zurückzudrehen. "Wir sind bereit, in der
Anwendung der Gesetze Dopplungen oder Widersprüche zu beseitigen", sagte
Repasi dem "Spiegel". Eine Abschwächung aber sei mit der SPD nicht zu
machen. "Sollte die EVP-Fraktion die Gesetze mit Hilfe
rechtspopulistischer Fraktionen im Europaparlament ändern, würde das
unsere Unterstützung hierfür unmöglich machen", sagte er.
Quelle: dts Nachrichtenagentur