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Umfrage: Deutliche Mehrheit steht hinter Seenotrettung

Archivmeldung vom 05.07.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.07.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Symbolbild
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Bild: Thomas Kieselbach, on Flickr CC BY-SA 2.0

In den letzten Tagen wurde aufgrund der Ereignisse rund um die Sea Watch in Italien erneut über die Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer diskutiert. Eine deutliche Mehrheit der Bürger steht dabei hinter der Seenotrettung im Mittelmeer. Das hat eine Umfrage des ARD-DeutschlandTrends im Auftrag der ARD-Tagesthemen mit 1.006 Befragten von Montag bis Dienstag dieser Woche ergeben.

Demnach sind drei Viertel der Befragten (73 Prozent) der Ansicht, dass die Rettung von Flüchtlingen aus Seenot grundsätzlich nicht juristisch verfolgt werden sollte. Zudem finden es 72 Prozent aller Befragten gut, dass private Initiativen Flüchtlinge aus Seenot im Mittelmeer retten. Die Mehrheit (64 Prozent) findet es auch nicht richtig, dass die Europäische Union die Seenotrettung für Flüchtlinge auf dem Mittelmeer ausgesetzt hat. 30 Prozent finden dies richtig. Der Aussage: "Es ist richtig, dass Italien Rettungsschiffen, die Flüchtlinge aufgenommen haben, den Zugang zu seinen Häfen verweigert." stimmen nur 27 Prozent zu; 70 Prozent stimmen eher nicht zu.

Bei diesen vier Aussagen ergibt sich jeweils ein anderes Meinungsbild bei den AfD-Anhängern: 68 Prozent dieser Partei-Anhänger finden es richtig, dass Italien Rettungsschiffen, die Flüchtlinge aufgenommen haben, den Zugang zu seinen Häfen verweigert. 65 Prozent äußern sich eher skeptisch zur privaten Seenotrettung von Flüchtlingen. Zudem sind 61 Prozent der AfD-Anhänger der Ansicht, es sei richtig, dass die Europäische Union die Seenotrettung für Flüchtlinge auf dem Mittelmeer ausgesetzt hat. Bei der Frage, ob die Rettung von Flüchtlingen aus Seenot grundsätzlich nicht juristisch verfolgt werden sollte, stimmen 46 Prozent der AfD-Anhänger zu; 51 Prozent stimmen dem eher nicht zu. Eine deutliche Mehrheit (88 Prozent) ist zudem der Ansicht, das europäische Asylrecht sollte so geändert werden, dass die EU-Staaten an den Außengrenzen entlastet und die Flüchtlinge möglichst gleichmäßig auf alle Mitgliedsländer verteilt werden. Diese Aussage findet bei allen Partei-Anhängern eine Mehrheit.

Datenbasis - Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland - Fallzahl: 1.006 Befragte; Fragen zur Aussetzung der Seenotrettung durch die EU und zur juristischen Verfolgung von Seenotrettung: rund 500 Befragte - Erhebungszeitraum: 01.07.2019 bis 02.07.2019 - Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI) - Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Dual Frame - Schwankungsbreite: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50% Fragen im Wortlaut: Und nun zum Thema Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer. Geben Sie bitte für die folgenden Aussagen an, ob Sie ihnen eher zustimmen oder eher nicht zustimmen. - Es ist richtig, dass Italien Rettungsschiffen, die Flüchtlinge aufgenommen haben, den Zugang zu seinen Häfen verweigert. - Es ist gut, dass private Initiativen Flüchtlinge aus Seenot im Mittelmeer retten. - Das europäische Asylrecht sollte so geändert werden, dass die EU-Staaten an den Außengrenzen entlastet und die Flüchtlinge möglichst gleichmäßig auf alle Mitgliedsländer verteilt werden. - Ich finde es richtig, dass die Europäische Union die Seenotrettung für Flüchtlinge auf dem Mittelmeer ausgesetzt hat. - Die Rettung von Flüchtlingen aus Seenot sollte grundsätzlich nicht juristisch verfolgt werden. Fotos finden Sie unter ARD-Foto.de

Quelle: ARD Das Erste (ots)


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