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Verheugen fordert deutschen EU-Kommissionschef für 2014

Archivmeldung vom 27.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

EU-Kommissar Günter Verheugen fordert, dass in fünf Jahren wieder ein Deutscher den Posten des Präsidenten der EU-Kommission übernimmt. "Ja, die Zeit ist reif für einen deutschen Kommissionschef", sagte Verheugen in einem Interview mit der in Essen erscheinenden "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung".

Zugleich fügte er an: "Aber nicht mehr mehr in diesem Jahr. Das ist entschieden." Die EU-Staats- und Regierungschefs haben den Portugiesen José Manuel Barroso für weitere fünf Jahre als Kommissionschef nominiert. Er braucht noch die Bestätigung durch das EU-Parlament.

Verheugen erinnerte daran, dass es seit der Amtszeit von Walter Hallstein 1958 bis 1967 keinen Deutschen mehr an der Spitze der EU-Behörde gegeben habe. "Das ist auf Dauer nicht gut für Deutschland und Europa", mahnte Verheugen, der nach zehn jahren in Brüssel die EU-Kommission mit dem Ende der laufenden Amtsperiode in wenigen Monaten verlässt. Der Bundesregierung empfiehlt er, für seine Nachfolge einen Kandidaten anzubieten, der geeignet sei für ein "Schlüsselressort" in der Behörde. Dabei sei aber das Wettbewerbsressort "außerhalb jeder Diskussion. Ein Deutscher würde permanent unter Verdacht stehen, entweder deutsche Firmen besonders hart zu behandeln oder ein Auge zuzudrücken."

Verheugen hält Deutschland auch jenseits der Spitzenposten in der EU-Verwaltung für unterrepräsentiert. "Die Vertretung in der Beamtenschaft entspricht noch nicht dem Gewicht des Landes." So seien die Deutschen etwa bei den Direktoren weiterhin schwächer vertreten als die Franzosen.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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