Mißfelder sieht Nuland-Äußerungen als einmaligen Ausrutscher, räumt aber Vertrauenskrise zwischen den USA und Europa ein
Archivmeldung vom 08.02.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Koordinator der Bundesregierung für die deutschen-amerikanischen Beziehungen, Philipp Mißfelder (CDU), hält die umstrittenen Äußerungen der US-Spitzendiplomatin Victoria Nuland für einen "einmaligen Ausrutscher". Mißfelder sagte der "Saarbrücker Zeitung": "Sie hat sich entschuldigt und damit ist das auch gut".
In Washington sei Nuland eine derjenigen, die Europa mit am besten kennen und sich sehr für Europa einsetzten. Ihr Satz "Fuck the EU" wie auch die amerikakritischen Sätze der EU-Spitzendiplomatin Helga Schmidt seien kein Beleg für eine Kluft in der Ukraine-Politik, "sondern wohl eher eine Sache des täglichen Politikmanagements, wo schon mal Reibungen entstehen", sagte Mißfelder.
In der großen Linie seien sich EU und Amerika bezüglich der Ukraine einig: "Sie wollen eine friedliche Lösung und keine Intervention von außen." Mißfelder räumte aber ein, dass die USA und Europa gegenwärtig durch eine "Vertrauenskrise" gingen. Er sei sich jedoch sicher, dass man diese "gemeinsam durchstehen" werde.
Hofreiter: Freihandels-Verhandlungen mit USA aussetzen
Der Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Anton Hofreiter, hat die EU aufgefordert, die Verhandlungen mit den USA über das transatlantische Freihandelsabkommen vorerst zu beenden. "Die EU sollte die Verhandlungen mit den USA über das Freihandelsabkommen aussetzen", sagte Hofreiter der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". "Sie laufen derzeit in die falsche Richtung - nämlich in Richtung weniger Verbraucherschutz und weniger Umweltschutz. Außerdem sind sie völlig intransparent", sagte der Grünen-Politiker. Über das Freihandelsabkommen debattieren die Grünen auch auf ihrem Europa-Parteitag am Wochenende in Dresden.
Quelle: Saarbrücker Zeitung - Rheinische Post (ots)