NATO weiter uneins über Militäreinsatz in Libyen
Archivmeldung vom 21.03.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittTrotz mehrerer Sondersitzungen der ständigen NATO-Botschafter in Brüssel ist das Militärbündnis einer Einigung im Streit um eine Beteiligung an den Luftschlägen gegen das libysche Gaddafi-Regime nicht näher gekommen. Bisher wird das militärische Vorgehen von Einzelstaaten getragen, angeführt von Frankreich, den USA und Großbritannien. Dieses Vorgehen einzelner Staaten soll zu erheblichem Unmut innerhalb der NATO geführt haben.
Mehrere Staaten fühlten sich im Vorfeld der Operation schlecht informiert und sind nicht bereit, sich militärisch zu beteiligen. Auch die Bundesregierung hat eine militärische Beteiligung bereits ausgeschlossen. Zudem hat die Türkei, als einziges muslimisches Land in der NATO, grundsätzliche Bedenken gegen die Luftangriffe angemeldet, da diese zu viele zivile Opfer forderten. Frankreich weigert sich zudem, die Führung der Operation in die Hand der NATO zu legen, da diese in der arabischen Welt einen schlechten Ruf habe. Die USA will allerdings die Führung der Operation möglichst schnell abgeben. Man gehe davon aus, dass das Kommando in den nächsten Tagen entweder auf die NATO oder alternativ auf Frankreich oder Großbritannien übergehen, teilte das Pentagon mit. Unabhängig davon soll sich ab Montag mit Katar erstmals ein arabisches Land an der Durchsetzung der Flugverbotszone beteiligen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur