EU-Rechtsprofessor fordert legale Wege der Einwanderung in die EU
Archivmeldung vom 04.03.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer EU-Rechtler Philippe De Bruycker hat ein Umdenken der EU-Mitgliedsstaaten bei den Themen Migration und Einwanderung gefordert. "Europa ist ein Kontinent der Einwanderung. Aber wir haben Probleme, das zuzugeben und es richtig zu managen. Wir verwenden alle Energie darauf, so genannte Einwanderung zu verhindern, obwohl wir wissen, dass wir in der Zukunft Migranten brauchen", sagte De Bruycker, der u.a. an der Freien Universität Brüssel lehrt, der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagsausgabe).
Ohne Migranten, mit einer schrumpfenden und alternden Bevölkerung, könne Europa kein mächtiger Kontinent bleiben. "Wir müssen hin zu der Idee, Gesetze für legale Einwanderung zu implementieren", so De Bruycker, der vor 15 Jahren das akademische Netzwerk "Odysseus" mit dem Ziel ins Leben rief, Migration und Asylpolitik in Europa länderübergreifend zu analysieren.
Bei der EU-Gesetzgebung sei ein gewisses Level an Harmonisierung erreicht worden, aber gerade in Fragen Asyl und Einwanderung fehle es daran: "Wir hatten noch nie eine ernsthafte Diskussion darüber, wo wir hinwollen und was möglich ist in der Migrationspolitik." Kritisch äußerte sich De Bruycker zur Internierung von Flüchtlingen: Diese verfolge das klare Ziel, die Internierten in ihre Länder zurückzuführen. "Bei Asylsuchenden haben wir aber eine ganz andere Situation. Die Menschen kommen zu uns, weil sie in ihren Ländern nicht bleiben können." Klar sei, dass sich eine Internierung negativ auf die Psyche und das körperliche Wohlbefinden auswirke.
Quelle: neues deutschland (ots)