Merkel für Einheitsregierung im Irak
Archivmeldung vom 24.06.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBundeskanzlerin Angela Merkel hat sich am Dienstag für eine Einheitsregierung im Irak ausgesprochen. Alle Religionen und alle Teile der Bevölkerung müssten in einen Dialog mit einbezogen werden, sagte Merkel anlässlich des Besuchs des jordanischen Königs Abdullah II. bin al-Hussein. Nur so könne der Irak gegen Fundamentalisten und Extremisten gestärkt werden.
"Wir glauben, dass ähnlich wie beim Krieg in Syrien nur eine politische Lösung dauerhafte Stabilität bringt", so die Kanzlerin angesichts des Vormarschs der radikalislamischen Isis-Miliz. Jordanien sei von den Konflikten in der Region direkt betroffen und trage "eine große Last". Merkel sagte Jordanien daher weitere Unterstürzung zu.
UN: Seit Anfang Juni über 1.000 Tote im Irak
Nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) sind im Irak im Juni bislang über 1.000 Menschen getötet worden, darunter viele Zivilisten. Nach Angaben des UN-Menschenrechtsteams im Irak befinden sich unter den Todesopfern 757 Zivilisten. 599 weitere Zivilisten seien verletzt worden. "Diese Zahl - die unbedingt als Minimalzahl angesehen werden sollte - umfasst eine Reihe von bestätigten Hinrichtungen und außergerichtlichen Tötungen von Zivilisten, Polizisten und Soldaten", sagte der Sprecher des UN-Menschenrechtsbüros, Rupert Colville, am Dienstag vor Journalisten im Schweizerischen Genf. 318 weitere Menschen wurden im gleichen Zeitraum in Bagdad und im Süden des Landes getötet, viele von ihnen bei sechs verschiedenen Autobombenanschlägen. Die islamistische Terrorgruppe "Islamischer Staat im Irak und Groß-Syrien" (Isis) rückt seit gut zwei Wochen gewaltsam Richtung Bagdad vor und will langfristig ein Kalifat über Landesgrenzen hinweg errichten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur