Chinas Botschafter Shi Mingde: "Wer nicht bereit ist, sich ständig zu verändern, wird auf der Strecke bleiben."
Archivmeldung vom 18.01.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt"Früher war China ein Außenseiter, jetzt sind wir Beteiligte, Mitbewerber und Mitgestalter des Wirtschafts- und Finanzsystems. Und da sich China schnell entwickelt, wächst die Angst vor der Konkurrenz." So erklärt Shi Mingde, seit August 2012 Botschafter der Volksrepublik China in Deutschland, im nd-Gespräch westliche Befürchtungen und Vorbehalte gegenüber seinem Land.
Der erfahrene Diplomat, der 1972 bis 1975 in der DDR studiert hatte, betont in dem Interview, China stehe zu den universellen Werten, zu Demokratie, Freiheit und Menschenrechten, habe sich zunächst jedoch der Existenzsicherung seines Volkes widmen müssen. Diese Phase sei gerade erst abgeschlossen. In der neuen Phase des "bescheidenen Wohlstands" entwickle sich mit der Wirtschaft und dem Lebensstandard auch das Bedürfnis nach politischen und sozialen Rechten. "Wir werden die universellen Werte verwirklichen - aber im Rahmen unserer Verhältnisse", bekräftigte Shi Mingde unter Verweis auf die bisherigen Ergebnisse der Politik der "Reform und Öffnung". Shi erinnerte an das Schicksal der Sowjetunion und der DDR und folgerte: "Wer nicht bereit ist, sich ständig zu verändern, wird auf der Strecke bleiben."
Quelle: neues deutschland (ots)