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Cap Anamur befürchtet humanitäre Katastrophe im Ostkongo

Archivmeldung vom 17.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Alter Mann vor provisorischer Unterkunft im Flüchtlingslager Minova im Kampfgebiet Ostkongo. Bild: obs/Cap Anamur
Alter Mann vor provisorischer Unterkunft im Flüchtlingslager Minova im Kampfgebiet Ostkongo. Bild: obs/Cap Anamur

Weitgehend unbeachtet von der Weltöffentlichkeit bahnt sich auch in der kongolesischen Provinz südlich von Goma eine humanitäre Katastrophe großen Ausmaßes an.

Aus Minova, dem einzigen Flüchtlingslager im Grenzgebiet zwischen Nord- und Südkivu, berichten Mitarbeiter des Cap Anamur Nothilfeteams über die unbeschreibliche Zustände. Im Lager, in dem sich bereits mehr als 35.000 Flüchtlinge befinden, breiten sich Durchfallerkrankungen und Malaria rasend schnell aus. Die Gefahr einer Choleraepidemie ist enorm hoch, jeden Tag treten über zehn neue Fälle der stark ansteckenden Infektionskrankheit auf. Das Flüchtlingslager Minova befindet sich in der Kampfzone zwischen den Rebellen unter General Nkunda, den regierungstreuen Mai Mai Milizen und Regierungstruppen.

Es gibt kein sauberes Trinkwasser, keine Lebensmittel und keine medizinische Versorgung. Viele Menschen müssen oft tagelang im Regen campieren, die Anderen leben in provisorischen Unterkünften aus Bambus mit Strohdächern, die kaum Schutz vor Wind und Regen bieten. Für die große Anzahl der Flüchtlinge stehen nur zwei Latrinen zur Verfügung. Cap Anamur rechnet mit einem enormen Zuwachs an Flüchtlingen und Vertriebenen, da viele Menschen im Moment noch in den Bergen herumirren.

Angesichts der dramatischen Situation ruft Cap Anamur zur Unterstützung der Flüchtlinge in der Region auf. Sie brauchen dringend medizinische Hilfe, Lebensmittel, sauberes Trinkwasser, Unterkünfte und Sanitäranlagen, sagt Cap Anamur-Geschäftsführer Bernd Göken. Ein medizinisches Team und ein Techniker - mit lokaler Verstärkung aus dem von Cap Anamur bereits bestehenden Projekt in Kamituga - ist bereits vor Ort. Am Montag wird der erste Hilfstransport von Cap Anamur zur Versorgung der Flüchtlinge in Minova eintreffen. Das Cap Anamur Krankenhaus Kamituga liegt im Südkivu und ist eine Tagesreise vom Flüchtlingslager entfernt. 

Spenden mit Stichwort "Kongo" bitte an:
Cap Anamur
Konto: 2 222 222
Sparkasse KölnBonn
BLZ 370 501 98

Quelle: Cap Anamur

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