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Weltreligionen wollen moralische Führungsrolle bei Abschaffung der Kernwaffen übernehmen

Archivmeldung vom 10.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Vertreter der Buddhisten, Christen, Juden und Muslims riefen am 7. Dezember auf der Tagung des Parlaments der Weltreligionen in Melbourne, Australien, forderten die Weltreligionen gemeinsam auf, eine moralische Führungsrolle bei den Anstrengungen zur Abschaffung der Kernwaffen zu übernehmen.

Dr. Sue Wareham, ehemalige Präsidentin der "Medical Association for Prevention of War" (Australien) und Vorstandsmitglied der ICAN (International Campaign to Abolish Nuclear Weapons - internationale Kampagne zur Abschaffung von Kernwaffen), betonte auf einer von ihre geleiteten Podiumsdiskussion zum Thema "Nuclear Weapons Abolition: Response and Advocacy by Religious Communities" (Abschaffung von Kernwaffen: Resonanz und Anwaltschaft in den Religionsgemeinschaften) die wichtige Rolle, die Vertreter der Religionen übernehmen können.

Ibrahim Ramey, Leiter Menschen- und Bürgerrechte der Muslim American Society Freedom Foundation, sagte dazu: "Alle Religionen haben den gemeinsamen Wunsch nach Frieden und lehnen Kernwaffen ab. Aus sittlicher Sicht haben Kernwaffen in unserer Welt keine Aufgabe und keine Existenzberechtigung." Kimiaki Kawai, Programmdirektor Friedensangelegenheiten bei Soka Gakkai International (SGI), erläuterte die Bemühungen der Organisation, die Basisbewegung zur Abschaffung von Kernwaffen durch die "People's Decade for Nuclear Abolition"-Initiative zu unterstützen und erklärte, dass es notwendig sei, das Organisationen der Zivilgesellschaft hierbei die Führung übernehmen und eine weltweite Welle der öffentlichen Meinung erzeugen, damit die Botschaft von den Politikern gehört werde.

Zu den weiteren Rednern gehörten Paul Morris, Professor für Religionswissenschaft an der Victoria University in Wellington, Neuseeland, der eine jüdische Perspektive beitrug, sowie Pfarrer Dr. Wes Campbell, Kaplan an der Uniting Church University von Melbourne.

Am 6. Dezember sagte Christopher Weeramantry, ehemaliger Richter am Internationalen Gerichtshof, anlässlich einer weiteren Diskussionsrunde zur Kernwaffenabrüstung: "Es besteht die Gefahr in einer Millisekunde zu zerstören, was in Jahrtausenden aufgebaut wurde. Das müssen wir verhindern. Und die einzige Möglichkeit, dies zu verhindern besteht darin, das Bewusstsein der Öffentlichkeit für diese Aussicht zu wecken. Wenn wir uns alle mobilisieren und gemeinsam unsere Stimme erheben, können wir die Abschaffung der Kernwaffen erreichen." Hirotsugu Terasaki, geschäftsführender Vorstand Friedensangelegenheiten bei SGI, pflichtete dem bei und sagte, die Zeit sei jetzt reif, in Anbetracht der NPT-Überprüfungskonferenz im Mai 2010, die Anstrengungen zur Abschaffung von Kernwaffen noch zu verstärken.

SGI zeigt während der Tagung des Parlaments der Weltreligionen in Melbourne im Kongresszentrum bis zum 9. Dezember darüber hinaus auch die Anti-Kernwaffen-Ausstellung "From a Culture of Violence to a Culture of Peace: Transforming the Human Spirit" (Von der Kultur der Gewalt zur Friedenskultur: den menschlichen Geist verwandeln).

Das Parlaments der Weltreligionen, das alle fünf Jahre an unterschiedlichen Orten tagt, ist die weltweit grösste, glaubensübergreifende Zusammenkunft und vereint über 8.000 Vertreter einer breiten Palette von Glaubensgemeinschaften, um Brücken zu bauen und globale Themen aufzugreifen.

Die buddhistische Vereinigung Soka Gakkai International unternimmt seit 50 Jahren Anstrengungen zur nuklearen Abrüstung. Die Vereinigung rief im Jahre 2007 die "People's Decade for Nuclear Abolition" (Jahrzehnt der Menschen für die Abschaffung von Kernwaffen) aus, um eine Basisbewegung zu diesem Zweck ins Leben zu rufen, und arbeitet mit Initiativen wie der ICAN (International Campaign to Abolish Nuclear Weapons - internationale Kampagne zur Abschaffung von Kernwaffen) zusammen. 

Quelle: Soka Gakkai International

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