Streit um EU-Kommissionsposten für Melonis Minister
Archivmeldung vom 07.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Streit um einen EU-Kommissionsposten für Melonis Minister Raffaele Fitto ist voll entbrannt. Der EVP-Fraktionsvorsitzende Manfred Weber hat Überlegungen verteidigt, den Italiener zu einem von vier exekutiven Vizepräsidenten der EU-Kommission zu machen.
"Fitto ist kein Rechtsradikaler, auch kein Rechtspopulist, sondern ein
bürgerlicher Konservativer, der Brücken baut und die EU wie kaum ein
anderer kennt", sagte Weber der FAZ. Der CSU-Politiker machte zudem
klar, dass der amtierende Europaminister der italienischen
Ministerpräsidentin Giorgia Meloni seine Rückendeckung hat. "Ab jetzt
geht es darum, eine Kommission zu bilden, die Europa zusammenführt",
sagte er weiter. "Davon ist Italien ein integraler Bestandteil und wir
als EVP werden diese Rolle in den Anhörungen verteidigen."
Ursula
von der Leyen will am nächsten Mittwoch ihre neue Kommission in Brüssel
vorstellen. Vorab bekannt gewordene Überlegungen zu deren Struktur
stoßen jedoch in Brüssel auf Kritik. So nannte die Fraktionsvorsitzende
der liberalen Renew Europe Fraktion, Valérie Hayer, eine herausgehobene
Rolle des "Politikers von Rechtsaußen" in der nächsten Kommission
inakzeptabel. Auch führende Politiker von Sozialdemokraten und Grünen
äußern sich ablehnend. "Die Vizepräsidenten, die Frau von der Leyen
installieren will, sind eindeutig parteipolitisch gefärbt", sagt der
Leiter der SPD-Delegation im EU-Parlament, René Repasi, ebenfalls der
FAZ. "Dann sollten sie allein die Mehrheit abbilden, welche die
Kommission im Parlament trägt - und nicht eine Partei, die von der Leyen
ausdrücklich abgelehnt hat."
Die Co-Vorsitzende der
Grünen-Fraktion Terry Reintke erinnerte daran, wie von der Leyen vom
Parlament für eine zweite Amtszeit gewählt wurde. "Von der Leyen ist im
Juli nur deshalb gewählt worden, weil sie auch unsere Stimmen bekommen
hat - und nicht die der Rechtsextremen", sagt die deutsche Politikerin
der FAZ. Mit Fitto einen Politiker der Europäischen Konservativen und
Reformer (EKR) "als Teil der Führung der Kommission vorzuschlagen, würde
den pro-europäischen, demokratischen Zusammenschluss aus dem Juli
mutwillig konterkarieren".
Quelle: dts Nachrichtenagentur