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Tanker "Rhön" auf dem Weg zum NATO-Einsatzverband

Archivmeldung vom 28.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Der Betriebsstofftanker Rhön läuft aus der 4. Einfahrt aus um sich im Mittelmeer der Standing NATO Response Force Maritime Group 2 (SNMG 2) anzuschließen. Bild: Deutsche Marine / Ann-Katrin Winges
Der Betriebsstofftanker Rhön läuft aus der 4. Einfahrt aus um sich im Mittelmeer der Standing NATO Response Force Maritime Group 2 (SNMG 2) anzuschließen. Bild: Deutsche Marine / Ann-Katrin Winges

Am Sonntag, dem 2. August, verlässt der Betriebsstofftransporter "Rhön" um 11 Uhr seinen Heimatstützpunkt Wilhelmshaven mit Kurs Lissabon. Das Tankschiff trifft in Portugal Schiffe der "Standing NATO Maritime Group 1" (SNMG 1), einen der vier Einsatzverbände der NATO.

Auftrag der "Rhön": Versorgung des multinationalen Verbandes mit Kraftstoff. Der Versorger hat eine zivile Besatzung und gehört zum sogenannten Trossgeschwader der Deutschen Marine. Die "Rhön" wird am 27. November wieder in Wilhelmshaven zurück erwartet.

Mit Spannung in den Einsatz

Die 46-köpfige Besatzung - darunter zwei Frauen, die zu Schiffsmechanikerinnen ausgebildet werden - sieht dem viermonatigen Einsatz mit Spannung entgegen. "Meine Besatzung und ich sind gespannt, in welche Seegebiete und Häfen uns die Fahrt bringen wird. Wir werden den Verband als schwimmende Tankstelle immer und überall unterstützen und den benötigten Diesel und das Kerosin für die Fregatten und Hubschrauber liefern", sagt Kapitän Egon Rhauderwiek. Wie die Route genau aussehe, wisse der 46-Jährige noch nicht: "Für die kommenden vier Monate haben wir eine erste grobe Planung. Die Detailplanung ergibt sich nach und nach, es handelt sich schließlich um eine schnelle maritime Eingreifgruppe." Der gebürtige Ostfriese (Leer) freut sich auf den Einsatz: "Kein Einsatz ist wie der andere, ich freue mich auf die Abwechslung und natürlich auf die Seefahrt im Mittelmeer." Dort seien momentan die Temperaturen auch angenehmer als in Wilhelmshaven, sagt der Kapitän mit einem Schmunzeln.

Zahlreiche internationale Manöver

Zahlreiche internationale Manöver stehen auf dem Programm: Von Mitte September bis Anfang Oktober nimmt die "Rhön" an der Großübung "Loyal Midas 09" im Seegebiet von Spanien, Italien und Frankreich teil. Die Leitung hat der portugiesische Admiral Pereira da Cunha. In einem fiktiven Szenarium üben Schiffe und Flugzeuge die gemeinsame Bewältigung einer politischen Krise. Darüber hinaus nimmt der Tanker an der "Operation Active Endeavour" im Mittelmeer teil. Ziel der Operation ist es, NATO-Solidarität und Entschlossenheit zu demonstrieren und zur Entdeckung und Abschreckung terroristischer Aktivitäten im Mittelmeerraum beizutragen. Dies geschieht durch Seeraumüberwachung und die Kontrolle der Schifffahrt im Mittelmeer. Nach Rückkehr aus dem Einsatz geht es für die "Rhön" in eine längere Werftliegezeit.

Hintergründe zur SNMG 1

Es gibt vier maritime  NATO-Verbände. Zwei setzen sich aus größeren Schiffen zusammen, zwei aus Minenabwehrfahrzeugen. Der Ständige NATO-Verband SNMG 1 besteht in der Regel aus mehreren Zerstörern oder Fregatten nahezu aller NATO-Mitgliedsstaaten. Aufgaben der Verbände sind vor allem Kontrolle und Schutz strategisch wichtiger Seewege. Dazu operieren sie weltweit und können bei Bedarf sofort in andere Krisengebiete verlegt und dort eingesetzt werden. Deutschland ist permanent mit mindestens einer Einheit an den Verbänden beteiligt.

Hintergrundinformationen zur "Rhön"

Der unbewaffnete Betriebsstofftanker "Rhön" ist 130 Meter lang und 19 Meter breit. Der 14.169 t- Tanker kann bis zu 10.000000 Liter Flüssigtreibstoff transportieren. Dieser Kraftstoff kann in See gleichzeitig an zwei Schiffe abgegeben werden. Seine Höchstgeschwindigkeit mit seinen 8.000 PS beträgt 16 kn, das sind etwa 30 Stundenkilometer.

Quelle: Deutsche Marine

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