Ischinger kritisiert Syrien-Politik des Westens
Archivmeldung vom 07.11.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttWolfgang Ischinger, Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, hat die Syrien-Politik des Westens scharf kritisiert. "Auch wer nichts tut, kann Schuld auf sich laden. Genau das ist hier der Fall. Wir haben viel zu lange viel zu wenig getan, nämlich nichts. Dem kräftigen Ruf `weg mit Assad`, der auch in Berlin zu hören war, folgte ja keinerlei Handeln des Westens.
Das ist unverantwortliche Politik", sagte er der "Bild am Sonntag". Der Experte weiter: "Die ganze syrische Tragödie - viele Millionen Flüchtlinge und Hunderttausende von zivilen Opfern - ist eine Schande für den Westen und für die Werte, die wir eigentlich vertreten sollten."
Auch Terror-Experte und Politikwissenschaftler Peter Neumann hält das "Nichtstun des Westen" für einen großen Fehler: "Das ist die große Tragödie in Syrien: Hier wollte man genau das Gegenteil machen, nicht einmarschieren, sich komplett heraushalten. Und das war am Ende ein mindestens genauso großer Fehler", sagte er der Zeitung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur