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Frankreich will Modell staatlicher Unternehmensförderung exportieren

Archivmeldung vom 16.01.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.01.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Klicker / pixelio.de
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Frankreich will sein Modell der staatlichen Unternehmensförderung exportieren: "Wir hoffen, dass wir die EU-Kommission von unserem Ansatz überzeugen können. Er wäre vorteilhaft für ganz Europa", sagte der Generaldirektor der Banque Publique d`Investissement (BPI), Nicolas Dufourcq, im Gespräch mit der F.A.Z. (Samstagsausgabe).

Im Mittelpunkt der französischen Förderpolitik stehen staatliche Unternehmensbeteiligungen durch die Staatsbank BPI. "Es wäre interessant, wenn die KfW ein Modell entwickeln würde, das Finanzierung und Investitionen in Innovationen näher bringt", ergänzt der BPI-Direktor Paul-François Fournier gegenüber der F.A.Z.

Die sozialistische Regierung hat eine Art "französischer Kreditanstalt für Wiederaufbau" geschaffen, die im Unterschied zur deutschen Anstalt allerdings nicht an Banken Kredite vergibt, sondern sich direkt an Unternehmen beteiligt und sie mit Darlehen unterstützt. "Wir sind dabei, die große Bank des französischen Mittelstandes zu werden", sagte Dufourcq. In der kommenden Woche reist er nach Deutschland, um die Bundesregierung, die KfW, Unternehmer, Fondsgesellschaften und die Europäische Zentralbank, die BPI-Aufsichtsbehörde, zu treffen. Die französische Regierung wünscht sich die Vorgehensweise der BPI auch als Teil des europäischen Juncker-Plans, der 300 Milliarden Euro für Investitionen vorsieht. Die KfW soll nach den Wünschen der BPI mitziehen. Dufourcq betonte, dass der Ansatz der BPI nur noch wenig mit der alten bürokratischen Unternehmensförderung Frankreichs zu tun habe. Wie eine private Bank agiere die BPI, und sie handle nie alleine, sondern immer im Verbund mit anderen privaten Banken. "Die EU-Kommission hat anerkannt, dass wir ein marktwirtschaftlich handelnder Investor sind. Die Preissetzung erfolgt nie durch uns, sondern durch unsere Partnerbanken. Es handelt sich immer um Marktpreise. Dänemark, Finnland, Schweden und Israel verfolgen das gleiche Modell", sagte Dufourcq.

Die BPI folgt den Unternehmen auch ins Ausland, hat etwa in San Francisco ein Büro eröffnet; ein weiteres folgt bald in New York und danach unter Umständen eines in Boston. 6.000 französische Unternehmen hat die BPI im vergangenen Jahr mit Krediten unterstützt, 150 mit Eigenkapital, berichtet die F.A.Z. 4.000 innovative Unternehmen bekamen Subventionen in Form von Technologie- und anderer Förderung. Gut zwölf Milliarden Euro hat die Bank allein im ersten Halbjahr für ihre Aufgaben in die Hand genommen, der Großteil für Kredite.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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