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Bartsch sieht im Streit um Nato keinen Hinderungsgrund für Gespräche

Archivmeldung vom 11.09.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.09.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Militärstützpunkte der NATO (USA) und Russland im Vergleich.
Militärstützpunkte der NATO (USA) und Russland im Vergleich.

Bild: SIPER / Eigenes Werk

Die Linken sehen im Streit um ihre ablehnende Haltung zur Nato keinen Hinderungsgrund für Gespräche nach der Bundestagswahl. Linksfraktionschef und Spitzenkandidat Dietmar Bartsch sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Die Linke wird nicht, bevor sie in irgendwelche Gespräche geht, den Austritt aus der Nato verlangen. Es ist einigermaßen absurd, uns das anzudichten, denn die Mitgliedschaft in einer internationalen Organisation gehört selbstverständlich nicht in ein Sofortprogramm. Es geht um langfristige Veränderungen."

Bartsch verwahrte sich zudem gegen Druck aus anderen Parteien: "Ich weiß nicht, wie wir uns zur Nato bekennen sollen. Sollen Janine Wissler und ich nach Brüssel fahren und dort vor dem Nato-Hauptquartier niederknien? Ich finde diese 'Bekenntnisforderung' albern. Es ist das Geschäft der Konservativen. Genau das möchte ich nicht fördern."

Bartsch bekräftigte: "Unser Ziel ist ein System kollektiver Sicherheit in Europa unter Einschluss Russlands. Emmanuel Macron sagt, die Nato sei hirntot. Andere sagen, die Nato sei kein Zukunftsbündnis. Letzteres ist auch meine Meinung."

Er forderte zudem, über die Sache zu reden, und fragte: "Was ist mit dem Zwei-Prozent-Aufrüstungswahnsinn? Wollen wir weiter Waffen und damit den Tod in alle Welt exportieren? Was machen wir mit dem Nato-Partner Türkei, der eine üble Rolle in Syrien spielt, der Kurden umbringen lässt? Sollen wir uns dazu bekennen?" Stattdessen sollte Deutschland nach den Worten von Bartsch "Abrüstungsweltmeister" werden und damit viel Steuergeld sparen, das in die Schulen und Krankenhäuser gehöre.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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