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78 Prozent für Verbleib in der EU

Archivmeldung vom 25.01.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.01.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Einen Tag nach dem vom britischen Premierminister David Cameron angekündigten Referendum über die EU-Mitgliedschaft Großbritanniens hat in einer Umfrage eine große Mehrheit ein eindeutiges Bekenntnis zur Europäischen Gemeinschaft abgelegt.

In einer vom RTL Nachtjournal in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa haben sich mit 78 Prozent mehr als Dreiviertel der Bundesbürger für einen Verbleib Deutschlands in der EU ausgesprochen. Danach sprachen sich nur 17 Prozent der Befragten für einen Austritt aus der EU aus.

Besonders ausgeprägt ist das Bekenntnis zur EU im Westen Deutschlands: Hier sprachen sich 80 Prozent der Befragten für einen Verbleib aus (Austritt: 15 Prozent); bei den Ostdeutschen stimmten 65 Prozent für eine Fortdauer der deutschen EU-Mitgliedschaft, während 27 Prozent dagegen votierten.

Gestaffelt nach Altersgruppen, bilden die über 60-Jährigen mit 83 Prozent die größte Gruppe der EU-Befürworter. Mit 24 Prozent finden sich in der Altersklasse der 18- bis 29-Jährigen die meisten EU-Gegner.

Laut Forsa sind mit jeweils 89 Prozent die Anhänger der SPD und der Grünen besonders EU-orientiert. Von den Anhängern der CDU/CSU sprachen sich 84 Prozent für einen Verbleib in der EU aus, von den Anhängern der Linken 68 Prozent. Forsa befragte 1.006 Befragte am 24. Januar (an 100 Prozent fehlende Angaben: "weiß nicht").

Außenhandelspräsident sieht etwaigem EU-Austritt Großbritanniens gelassen entgegen

Der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Anton Börner, sieht einem möglichen EU-Austritt Großbritanniens gelassen entgegen. "Alle sollten jetzt einen kühlen Kopf behalten", sagte Börner "Handelsblatt-Online". Ein Verbleib Großbritanniens in der EU wäre ihm zwar lieber. "Doch auch mit einem geordneten Rückzug könnte die deutsche Wirtschaft leben", betonte Börner. "Der Preis, der dafür zu zahlen wäre, ist für Großbritannien viel höher." Das Land sei und bleibe aber so oder so ein wichtiger Handelspartner für Deutschland. Noch lieber wäre dem Außenhandelsverband angesichts der globalen Maßstäbe und anstehenden Veränderungen jedoch "eine Vertiefung und damit endlich auch ein Ende der britischen Sonderrolle in der EU", fügte Börner hinzu. Dazu biete der jetzige Vorstoß immerhin auch eine große Chance.

Für die Finanzmärkte verkraftbar hält es Börner zudem, wenn im Fall der Fälle der Londoner Finanzplatz außerhalb der EU wäre. "Für die Finanzmärkte sehe ich weniger Gefahr, als für die Bedeutung des Wettbewerbsgedankens, offener Märkte und Unternehmertums in Europa, der immer stärker von dem staatswirtschaftlichen Denken besonders der Südeuropäer überschattet wird", sagte der BGA-Präsident.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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