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Pakistan: Auch 100 Tage nach Beginn der Flutkatastrophe keine Entwarnung

Archivmeldung vom 04.11.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Flagge von Pakistan
Flagge von Pakistan

Auch 100 Tage nach Beginn der Flutkatastrophe in Pakistan ist nach Einschätzung von Caritas international noch keine Entwarnung in Sicht. Ganze Gebiete im südlichen Punjab und im Sindh stünden noch unter Wasser. Während das Hilfswerk der deutschen Caritas im Norden bereits den Wiederaufbau vorantreibt, muss im Süden nach wie vor akute Nothilfe geleistet werden.

"Angesichts des hereinbrechenden Winters brauchen die Menschen in Pakistan dringend unsere weitere Unterstützung", sagte Oliver Müller, Leiter von Caritas international, "das sollten wir angesichts der Meldungen über Anschläge und bewaffnete Konflikte in der Region nicht vergessen." Im Süden des Landes hätten die Bauern einen Großteil ihrer Ernte verloren. Nun sei auch die Aussaat für das kommende Jahr in Gefahr, da das Wasser nur sehr langsam abfließe. "Es drohen lang anhaltende Lebensmittelengpässe, denen wir jetzt entgegensteuern müssen", so Müller.

Caritas international zielt mit der Hilfe vor allem auf besonders benachteiligte Bevölkerungsgruppen. Das Hilfswerk unterstützt insbesondere die landlosen Bauern mit Saatgut und Dünger und versorgt mehr als 50.000 Familien mit Zelten, Nahrungsmitteln und Trinkwasser. Im Norden des Landes hilft die Caritas afghanischen Flüchtlingen, die von staatlicher Unterstützung ausgenommen sind, mit Unterkünften und medizinischer Versorgung.

"Der Dialog unter den Religionen und Volksgruppen spielt beim Wiederaufbau in Pakistan eine vorrangige Rolle", betonte Oliver Müller. "Wir legen daher in unseren Hilfsprojekten großen Wert auf interkulturelle und interreligiöse Zusammenarbeit." Beispielsweise unterstützt Caritas international in Kooperation mit muslimischen und religionsübergreifenden Partnerorganisationen so genannte Friedensdörfer, in denen Hindus, Muslime und Christen miteinander leben.

Quelle: Caritas international

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