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Entwicklungsminister Müller warnt vor Krieg um Wasser

Archivmeldung vom 28.11.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.11.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Dennis Witte
Gerd Müller auf dem CSU-Parteitag 2013
Gerd Müller auf dem CSU-Parteitag 2013

Foto: Olaf Kosinsky
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) sieht den Klimawandel als Treiber für weitere gewalttätige Auseinandersetzungen und warnt vor einem Krieg um Wasser. "Wir haben in Äthiopien und Namibia eine extreme Dürre: Der Kampf um Wasser wird morgen ein Krieg um Wasser sein", sagte Müller in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Er verwies darauf, dass Experten eine extreme Dürre von 2006 bis 2011 und damit den Klimawandel als Katalysator für den Ausbruch des Syrien-Kriegs betrachteten. Hunger und Ernährungsnotstand hätten dann einen Aufstand ausgelöst. Der Syrien-Krieg sei damit nur ein Vorbote. Auch für Indien und China sieht der Minister in dieser Hinsicht Gefahren.

Das Himalaya-Gebirge sei Wasserspeicher für etwa zwei Milliarden Menschen. "Sollte es diese Gletschermassive nicht mehr geben aufgrund des Klimawandels in 20, 30 Jahren, haben wir am Unterlauf der Flüsse, beispielsweise in Indien und China, erhebliche Probleme", betonte der Minister.

Klimagipfel: Entwicklungsminister Müller erwartet positive Signale

Der Weltklimagipfel in Paris wird nach den Worten von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) ein positives Signal senden. "Wir werden viel weiter kommen bei dem Ziel, den Ausstoß von Kohlendioxid zu senken und die globale Erwärmung auf weniger auf weniger als zwei Grad Celsius zu begrenzen", sagte Müller in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Am effektivsten wäre eine weltweite CO2-Steuer. "Die Frage ist, wie weit wir mit freiwilligen Vereinbarungen kommen", so der Minister. Er sprach sich daher dafür aus, eine Besteuerung des Schiffsdiesels einzuführen. In den Transportkosten müssten sich auch die Belastungen für Umwelt und Klima abbilden. Müller nannte es erfreulich, dass sich die Regierungen der USA und Chinas in der Klimapolitik bewegten.

"Die Entscheidung, ob wir das Zwei-Grad-Ziel erreichen, fällt in den Schwellenländern China, Indien, Brasilien und Indonesien", sagte der Minister weiter. Nötig sei eine Innovationspartnerschaft, gerade in der Energiewirtschaft. Allerdings werde es in den nächsten 20 Jahren nicht gelingen, die Entwicklung in Asien und Afrika komplett auf der Basis erneuerbarer Energien zu schaffen. Der Umstieg von Kohle auf erneuerbare Energien werde konsequent gefördert. Doch es sei auch nötig, realistisch zu bleiben. "Wenn diese Länder ganz auf Kernkraft, Kohle und Öl verzichten müssten, wäre eine wirtschaftliche Entwicklung dort kaum möglich", sagte Müller.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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