BA-Vorstand fordert Fachkräfteeinwanderung trotz stark steigender Arbeitslosigkeit
Archivmeldung vom 28.07.2020
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Freigeschaltet durch André OttObwohl durch die Corona-Pandemie die Arbeitslosigkeit in Deutschland steigt, wirbt die Bundesagentur für Arbeit (BA) weiter für die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland.
Derzeit seien von Entlassungen vor allem Beschäftigte aus dem Gastgewerbe, dem Einzelhandel oder der Industrie betroffen, sagte BA-Vorstand Daniel Terzenbach dem "Handelsblatt". "Wir brauchen aber Pflegekräfte, Mediziner, Fachkräfte im Tiefbau oder IT-Fachleute." Corona ändere ja nichts daran, dass Deutschland eine alternde Bevölkerung habe, Pflegekräfte weiter händeringend gesucht oder IT-Experten für die Digitalisierung gebraucht würden.
"Letztere sogar verstärkt, wenn Corona jetzt zu einem Digitalisierungsschub führt", sagte Terzenbach. Das im März in Kraft getretene Fachkräfteeinwanderungsgesetz kann wegen der Reisebeschränkungen und der Notbesetzung in vielen Visastellen bisher kaum Wirkung entfalten. Wie das Auswärtige Amt auf Anfrage der Zeitung mitteilte, haben deutsche Auslandsvertretungen im ersten Halbjahr nur 30.117 Visa zum Zwecke der Erwerbstätigkeit erteilt weniger gab es in einer ersten Jahreshälfte zuletzt 2015. "Wir müssen unsere gezielten Werbekampagnen wieder aufnehmen, denn auch andere Länder wie Japan oder China suchen aus demographischen Gründen Fachkräfte. Und wir müssen daran arbeiten, dass die Menschen kommen können, wenn Corona vorbei ist", sagte Terzenbach. Hierzu müssten vor allem Deutschkurse im Ausland ausgebaut werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur