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Große Mehrheit der Deutschen lehnt Truppenverstärkung in Afghanistan ab

Archivmeldung vom 27.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: PIZ Kunduz/HFW Willkomm
Bild: PIZ Kunduz/HFW Willkomm

Die Pläne der schwarz-gelben Bundesregierung, mehr deutsche Soldaten nach Afghanistan zu schicken, stoßen in der Bevölkerung auf erhebliche Skepsis. Kurz vor der Londoner Afghanistan-Konferenz an diesem Donnerstag lehnen nach einer Umfrage für das Hamburger Magazin stern vier von fünf Deutschen (79 Prozent) eine Truppenaufstockung ab.

Auch unter den Anhängern der Regierungskoalition ist der Widerstand enorm - 77 Prozent der Unions- und sogar 86 Prozent der FDP-Wähler sind gegen eine Truppenverstärkung.

Überraschend hoch ist die Zahl der Bundesbürger, die einen sofortigen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan verlangen: Fast jeder Dritte (32 Prozent) plädiert in der stern-Umfrage dafür. Vor allem die Wähler der Linken (52 Prozent) fordern dies, bei den Unions- und SPD-Wählern sind es je 27 Prozent. Den Rückzug bis spätestens Ende 2011 wünscht rund ein Viertel aller Befragten (24 Prozent). 14 Prozent sind dafür, spätestens Ende 2015 abzuziehen, ein Viertel (25 Prozent) meint, die Bundeswehr solle bei Bedarf noch länger bleiben.

Die Umfrage zeigt auch, wie gering der Rückhalt der Bevölkerung für die Afghanistan-Mission ist. Auf die Frage, ob sie persönlich hinter dem Einsatz der deutschen Soldaten stehen, antwortete knapp die Hälfte (49 Prozent) der Befragten mit "Nein". Sogar ein Drittel (36 Prozent) der Unions- und fast die Hälfte der FDP-Wähler (47 Prozent) erklärten, sie stünden nicht hinter dem Einsatz. Mit "Ja" antworteten 47 Prozent.

Datenbasis: 1002 repräsentativ ausgesuchte  Bundesbürger am 20. und 21. Januar 2010, statistische  Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte. Auftraggeber: stern. Quelle: Forsa-Institut, Berlin.

Quelle: stern

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