Mazedonische Aktivistin: Forderungen der Demonstranten werden nicht erfüllt
Archivmeldung vom 27.07.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.07.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Einigung der mazedonischen Parteien auf einen Wahltermin sowie eine Medienreform wird von der Protestbewegung des Landes kritisiert. "Die Forderungen der Demonstranten werden nicht erfüllt, es handelt sich um ein Zugeständnis an die herrschende Elite", sagte die Aktivistin Adela Gjorgjioska gegenüber der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagausgabe). Gruppen der Protestbewegung und linke Organisationen würden nun diskutieren, wie es weitergehen soll.
Die für Dezember geplanten Neuwahlen geben der 29-Jährigen wenig Hoffnung. "Mazedonien braucht einen radikalen Bruch. Nicht nur mit dem derzeitigen Regime und seinen Methoden, sondern auch mit den Bedingungen für seinen Aufstieg." Die Ursachen würden ihr zufolge zurück bis zu den Privatisierungen der 1990er Jahre gehen. "Die dadurch verursachte Machtanhäufung einer kleinen Elite hatte weitreichende Konsequenzen." Gjorgjioska ist Mitglied der linken Organisation Solidarnost, die sich auch an den Demonstrationen im Land beteiligt.
Quelle: neues deutschland (ots)