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Mario Draghi für Spitzenposten in Brüssel im Gespräch

Archivmeldung vom 30.01.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.01.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Mario Draghi (2021)
Mario Draghi (2021)

Lizenz: Attribution
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der frühere italienische Premierminister und ehemalige Chef der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, ist für einen Spitzenposten in Brüssel im Gespräch. Nach dem Willen mehrerer EU-Mitgliedstaaten soll Draghi als Sondergesandter die Leitung der 300 Milliarden Euro schweren Infrastruktur-Initiative "Global Gateway" übernehmen, wird das "Handelsblatt" in seiner Dienstagausgabe unter Berufung auf "hochrangige EU-Diplomaten" schreiben.

Auch die Bundesregierung macht sich demnach für den Italiener stark. Global Gateway ist das wichtigste geoökonomische Projekt der EU. Europa will sein wirtschaftliches Gewicht nutzen, um Chinas wachsenden globalen Einfluss zurückzudrängen. Dafür sollen EU-Institutionen, Mitgliedstaaten und Privatwirtschaft eng abgestimmt große Infrastrukturprojekte in Partnerländern umsetzen.

Ein Staudamm in Kamerun, eine Partnerschaft zur Förderung von Lithium mit Argentinien oder Chile und ein Unterseekabel zwischen der EU und Nordafrika: Diese Beispiele finden sich auf einer Liste mit 70 möglichen Global-Gateway-Projekten, über die in Brüssel derzeit beraten wird. Das Dokument liegt dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe) vor. Mit Draghi würde Global Gateway ein prominentes Gesicht und die nötige Durchschlagskraft erhalten, so das Kalkül der Diplomaten, die sich für ein Comeback des Italieners aussprechen. Kommissionschefin Ursula von der Leyen zeigt Sympathien für die Idee. Aus dem Umfeld von Draghi heißt es, die Spekulationen entbehrten "jeder Grundlage". Sein Name wird dennoch weiter diskutiert. Die kühle Reaktion muss nicht heißen, dass Draghi sich die Rolle nicht vorstellen kann, erläutern Diplomaten. Vielmehr sei es bisher zu früh, sich öffentlich zu positionieren.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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