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Morgan Stanley vernichtet 5,4 Milliarden Dollar

Archivmeldung vom 14.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Morgan-Stanley-Chef John Mack hat Erklärungsbedarf. Bild: morgan-stanley.com
Morgan-Stanley-Chef John Mack hat Erklärungsbedarf. Bild: morgan-stanley.com

Der Immobilienarm der US-Bank Morgan Stanley hat knapp zwei Drittel des Vermögens eines milliardenschweren Immobilienfonds vernichtet. Der Konzern muss den Investoren nun erklären, wie es zum Verlust von 5,4 Mrd. Dollar gekommen ist. In dieser Größe ist dies in der Immobilienwelt bisher einmalig. Einmal mehr scheinen sich die Befürchtungen zu bestätigen, dass die US-Immobilienkrise noch längst nicht ausgestanden ist.

"Heute ist es Morgan Stanley und morgen die nächste Großbank. Wer glaubt, dass die Krise überstanden ist, muss eines Besseren belehrt werden. Was wir heute sehen, ist erst die Spitze des Eisberges. Es werden vor allem im Immobilienbereich noch weitere Krisen folgen", so Jörg Urlaub, Vorstand des Vermögensverwalters Incam, auf Nachfrage von pressetext. Die Verlusthöhe überrascht den Marktinsider nicht. Zwangsversteigerungen auf der gesamten Welt sowie Leerstände zu teuer eingekaufter Immobilien würden stark belasten.

Übereinstimmenden Berichten des Wall Street Journals und Bloomberg nach hat der Fonds namens MSREF VI Milliardenverluste zu beklagen. Das Desaster kommt jedoch nicht von ungefähr. Morgan Stanley zählte in den vergangenen Jahren zu einem der global führenden Investoren auf dem Immobilienmarkt. Kolportierten Marktzahlen zufolge sollen mit dem Immobilienarm Morgan Stanley Real Estate Funds (MSREF) bereits seit dem Beginn der 90er-Jahre mehr als 174 Mrd. Dollar in prestigeträchtige Großprojekte geflossen sein.

Kreditvergabe zu lax

Brisant für den Finanzkonzern ist zudem, dass das Geld für den Portfoliokauf unter anderem aus Pensionsfonds, College-Stiftungen und von ausländischen Investoren stammen soll. Die Bank selbst und deren Mitarbeiter sollen ersten Erkenntnissen nach 20 Prozent in den Fonds eingeschossen haben. "In einem Segment wie den Immobilien, in dem bereits viele seit den 90er-Jahren vertreten sind, bleibt wenig. Hauptursache für die Krise ist die Vergabe von Krediten an Kunden, die zu wenig Bonität hatten", erläutert Urlaub im pressetext-Gespräch.

Die Erwartungen an den MSREF VI waren hoch. Morgan Stanley hatte den Investoren eine Rendite von 22,1 Prozent im Jahr in Aussicht gestellt. Obwohl die Erlöse zu Beginn flossen, wurden die Traumrenditen mit Beginn der Immobilienkrise 2008 zum Alptraum. Das Genick haben dem Fonds unter anderem Investitionen in das Hauptquartier der EZB in Frankfurt und ein Großprojekt in Tokio gebrochen. Auch verkalkulierte man sich mit Hotels der Interconti-Kette in Europa. Ein Gebäude in Seoul soll ein Minus von 350 Mio. Dollar eingespielt haben.

Quelle: pressetext.austria Florian Fügemann

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