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Zentralratspräsident: Jüdisches Leben in Deutschland weiterhin möglich

Archivmeldung vom 17.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Der neue Präsident Dr. Josef Schuster (mitte) mit den neu gewählten Vizepräsidenten Abraham Lehrer (links) und Mark Dainow (rechts). Bild: Thomas Lohnes - Zentralrat der Juden in Deutschland
Der neue Präsident Dr. Josef Schuster (mitte) mit den neu gewählten Vizepräsidenten Abraham Lehrer (links) und Mark Dainow (rechts). Bild: Thomas Lohnes - Zentralrat der Juden in Deutschland

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, sieht trotz der jüngsten Anschläge keinen Grund für die in Deutschland lebenden Juden, das Land zu verlassen: "Ich halte jüdisches Leben in Deutschland weiterhin für möglich und sehe derzeit keinen Grund, warum Juden Deutschland verlassen sollten", sagte er der "Berliner Zeitung". "Voraussetzung ist allerdings, dass jüdische Einrichtungen weiterhin gut geschützt werden."

Schuster vertraue hier sowohl der Bundesregierung als auch den Sicherheitsbehörden. Als Jude aus Deutschland auszuwandern und beispielsweise nach Israel zu gehen, könne viele andere Gründe haben, zum Beispiel damit Kinder in einer stärker jüdisch geprägten Umgebung aufwüchsen, fügte Schuster hinzu. Daran sei nichts zu kritisieren. Die Angst vor Terroranschlägen solle aber möglichst kein Grund sein, das eigene Land zu verlassen. "Denn dann hätten die Terroristen schon eines ihrer Ziele erreicht."

Er reagierte damit auf die jüngsten Äußerungen des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Dieser hatte die in Europa lebenden Juden bereits nach den jüngsten Angriffen auf Juden und jüdische Einrichtungen in Frankreich zur Auswanderung nach Israel ermuntert. Nach den tödlichen Attacken auf ein Kulturzentrum und eine Synagoge am Wochenende in Kopenhagen erneuerte er diesen Appell.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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