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Opposition: Anfeindungen durch türkische Nationalisten in Deutschland

Archivmeldung vom 19.07.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.07.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ali Ertan Toprak, Oktober 2015
Ali Ertan Toprak, Oktober 2015

Lizenz: Bild-frei
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Nach dem abgewehrten Putschversuch in der Türkei haben Vertreter von Gülen-Bewegung, Kurden und Aleviten in Deutschland über wachsende Anfeindungen geklagt. "Seit dem Putschversuch werden unsere Mitglieder bedroht und unsere Einrichtungen beschädigt oder mit Sprüchen wie `Reize nicht den Türken` beschmiert. Die derzeitige Situation ist beängstigend", sagte der Sprecher der Gülen-Bewegung (Hizmet), Ercan Karakoyun, der "Welt".

Die türkische Regierung beschuldigt die Anhänger des in den USA lebenden islamischen Predigers Fethullah Gülen, hinter dem Umsturzversuch zu stecken. Dieser wies die Anschuldigung umgehend zurück. Der Vorsitzende der Kurdischen Gemeinde in Deutschland, Ali Ertan Toprak sagte: "Der Ton zwischen den konservativ-islamisch geprägten und den liberal-säkularen Türkeistämmigen wird schärfer und aggressiver". Es finde "kein demokratischer Diskurs zwischen den türkeistämmigen Gruppen in Deutschland statt", sagte Toprak. "Man kann nur noch von Anfeindungen sprechen."

Der Vizevorsitzende der Alevitischen Gemeinde in Deutschland, Aziz Aslandemir, nannte die Situation "sehr beängstigend". Es habe am Wochenende auch in Deutschland die ersten gewalttätigen Auseinandersetzungen gegeben. "Aus der Türkei hören wir, dass nun Erdogan-Anhänger Straßenzüge verwüsten, die hauptsächlich von sozialdemokratischen Oppositionellen und Aleviten bewohnt sind." Aslandemir kritisierte: "Von den muslimischen Verbänden in Deutschland haben wir noch keine Distanzierung gehört."

Die Integrationsbeauftrage der Unions-Bundestagsfraktion, Cemile Giousouf (CDU), sagte der "Welt": "Ich befürchte, dass nach dem Putschversuch der innertürkische Konflikt auch auf deutschen Straßen ausgetragen wird." Zwar seien Demonstrationen akzeptabel, "aber wenn dabei - wie in Gelsenkirchen - ein der Gülen-Bewegung nahestehendes Jugend-Café angegriffen wird, geht dies entschieden zu weit." Das habe mit Versammlungsfreiheit auch "absolut nichts mehr zu tun".

In Gelsenkirchen hatten am Samstagnachmittag rund 150 Erdogan-Anhänger einen Jugendtreff der Gülen-Bewegung belagert und mit Pflastersteinen die Scheiben eingeschlagen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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