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"Brexit": EZB-Aufseher besorgt über Folgen für europäisches Finanzsystem

Archivmeldung vom 10.03.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: D Smith, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: D Smith, on Flickr CC BY-SA 2.0

Die Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank sind besorgt über die möglichen Folgen eines "Brexit" für das europäische Finanzsystem. Die EZB habe bei größeren Banken bereits nachgefragt, wie gut die Institute für einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union gewappnet wären, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Banken- und Notenbankkreise.

Die Aufseher betrachten die "Brexit"-Gefahren demnach derzeit als ein Topthema. "In den nächsten Wochen werden sich die zuständigen Bankenaufseher ausführlicher bei den Banken erkundigen und dieses Thema stärker voranbringen", sagte ein Insider der Zeitung. Die EZB kommentierte das nicht.

Finanzkreisen zufolge will die EZB unter anderem wissen, wie gut die Devisenhandelssysteme für extreme Kursausschläge gerüstet sind, die ein Ausstieg Großbritanniens nach sich ziehen könnte, schreibt das "Handelsblatt" weiter. Auch mögliche Verluste aus Fremdwährungskrediten oder Währungsabsicherungen für Firmenkunden seien ein Thema. Auch die Finanzinstitute wappnen sich: "Der `Brexit` und seine möglichen Folgen werden in allen größeren Banken diskutiert", berichtet der Zeitung zufolge ein hochrangiger Bankmanager. Viele Geldhäuser hätten bereits Projekte dazu aufgesetzt.

Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret bestätigte dem "Handelsblatt", dass die Aufseher mit den Banken über mögliche Folgen des "Brexit" reden: "Es wäre schlimm, wenn sich eine Aufsicht keine Gedanken machte", sagte Dombret auf einer Leserveranstaltung des "Handelsblatt-Wirtschaftsclubs" in Frankfurt.

Auf die Frage, was abgesehen von den Niedrigzinsen seine größte Sorge für die Finanzstabilität sei, sagte Dombret: "Wenn Sie im Sinne eines Schocks fragen, dann ist ein potenzieller `Brexit` sehr gefährlich."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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