Guatemaltekische Menschenrechtsanwältin Menchú: »Wir haben die Angst abgeschüttelt«
Archivmeldung vom 02.03.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBei einem symbolträchtigen Prozess in Guatemala wurden zwei frühere Militärangehörige wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und des sexuellen Missbrauchs zu hohen Haftstrafen von 120 und 240 Jahren verurteilt.
"Das Urteil ist historisch und ein großer Schritt für die Frauen und alle Opfer. Guatemala hat Fortschritte gemacht bei der Verfolgung von Menschenrechtsverbrechen", zieht die Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchú in der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagsausgabe) ein positives Fazit. "Die Vergewaltigung war Teil einer Strategie der Vernichtung gegenüber der indigenen Bevölkerung, die von den Militärs als Feind betrachtet wurde", beschreibt die Guatemaltekin den Hintergrund der Anklage. Menchú sieht Guatemalas Justiz auf dem richtigen Weg: "Heute ist es möglich Verbrechen anzuzeigen, ohne um sein Leben fürchten zu müssen. Gleichwohl stehen wir noch am Anfang der Aufklärung. Es muss weitergehen, denn Guatemala ist nach wie vor ein von Gewalt geprägtes Land."
Quelle: neues deutschland (ots)