Barley: EU muss im Nahostkonflikt aktiver vermitteln
Archivmeldung vom 18.05.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićEU-Parlamentsvize Katarina Barley (SPD) fordert von der Europäischen Union eine aktivere Haltung im Nahostkonflikt. "Es ist gut, dass wir jetzt wieder einen verlässlichen Partner auf der amerikanischen Seite haben, aber die EU muss sich auch emanzipieren", sagte Barley dem Sender Phoenix. "Ich denke, das ist das, was man von der EU tatsächlich fordern muss."
Dies könne schwierig werden, "mit 27 Mitgliedsstaaten, mit sehr unterschiedlichen Interessen", ergänzte die Europapolitikerin. Die EU sei zu lange passiv gewesen. "Wenn man ehrlich auf das Agieren der EU schaut, dann muss man kritisch sagen, lange hat sie sich auf die USA verlassen." Mit Donald Trump habe dies geendet, da man mit seiner Form der Diplomatie in Europa nicht viel habe anfangen können.
"Donald Trump hat seine Art der Außenpolitik auch in diesem Konflikt gezeigt, eine sehr polternde Art, die nicht dem entspricht, wie die EU Außenpolitik betreibt", so Barley. Jetzt habe man Joe Biden als Partner und müsse versuchen, "gemeinsam auf eine langfristige Lösung hinzuwirken". Die EU-Außenminister wollen am Dienstagnachmittag in einer Video-Konferenz über den eskalierenden militärischen Konflikt zwischen Israel und militanten Palästinensergruppen beraten. Ebenso will das EU-Parlament am Nachmittag über den Nahost-Konflikt beraten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur