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Griechenland verweigert meist Rücknahme von Migranten

Archivmeldung vom 28.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Nein & Stopp! (Symbolbild)
Nein & Stopp! (Symbolbild)

Bild: Erich Westendarp / pixelio.de

Griechenland verweigert in fast allen Fällen die Rücknahme unerlaubt weitergereister Migranten, wie es von den Dublin-Regeln verlangt wird. Im laufenden Jahr erhielt Athen 7.589 Anfragen von Schengen-Staaten, dorthin weitergezogene Asylbewerber zurückzunehmen.

Positiv beantwortet wurden 323 Anfragen, überstellt wurden nur 14 Migranten. Dies teilte die EU-Kommission der "Welt am Sonntag" auf Anfrage mit. Umgekehrt funktioniert die Rücknahme besser: Griechenland stellte 3.435 Ersuche, erhielt 1.693 Zusagen, in 1.364 Fällen kam es zur Überstellung in Schengen-Staaten. Schlecht funktioniert indes auch die Umsetzung der EU-Türkei-Vereinbarung durch die griechischen Behörden. In dem Abkommen vom März 2016 ist festgelegt, dass alle auf den Ägäis-Inseln ankommenden Migranten in die Türkei zurückgeschickt werden.

Im Gegenzug versprach die EU, für jeden zurückgebrachten Syrer, einen aus dem Bürgerkriegsland stammenden Flüchtling einzufliegen. Wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf eine Aufstellung des UNHCR berichtet, wurden bis Ende August dieses Jahres insgesamt 1.907 Personen abgeschoben - obwohl fast 110.000 Menschen anlandeten. Es wurde also nur etwa einer von 50 Bootsmigranten in die Türkei zurückgebracht. 351 Abgeschobene waren Syrer, dies entsprach einem Anteil von 18 Prozent. 38 Prozent stammten aus Pakistan, elf Prozent aus Algerien und sechs Prozent aus Afghanistan.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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