Söder will sofortige Verhandlungen mit Taliban über Abschiebungen
Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder fordert nach dem Attentat von München sofortige Verhandlungen mit den Taliban für wöchentliche Abschiebelüge von ausreisepflichtigen Afghanen nach Kabul.
Wie "Bild am Sonntag" meldet, hat Söder dazu einen Fünf-Punkte-Plan
erarbeitet, der unter anderem Verhandlungen mit dem Taliban-Regime ab
nächster Woche vorsieht. Söder sagte zu "Bild": "Die
Bundesaußenministerin und die Bundesinnenministerin müssen ab Montag
direkt mit den Taliban über Abschiebeflüge reden und die Interessen
unseres Landes zuvorderst vertreten. Es braucht jede Woche einen Flug."
Außerdem
solle ein Einreisestopp von Personen aus Afghanistan verhängt und keine
Visa mehr ausgestellt werden. Söder betonte: "Erst Aschaffenburg, jetzt
München: Es reicht. Deutschland braucht einen Afghanistan-Sofortplan.
Der Bund muss endlich handeln - und zwar nicht irgendwann, sondern
jetzt. Ausreisepflichtige Afghanen müssen unser Land rasch verlassen und
der Neuzugang über Visa-Vergaben muss auf absehbare Zeit gestoppt
werden. Wir müssen die Sicherheit in unserem Land an oberste Stelle
setzen und die illegale Migration begrenzen." Das werde man nicht mit
endlosen Debatten schaffen, "sondern nur mit Entschlossenheit".
Allein
in Bayern befänden sich laut Söder "fast 2.000 ausreisepflichtige
Afghanen, knapp 200 davon sind schwere Straftäter. Das kann nicht sein.
Sie alle müssen unser Land verlassen. Das kann aber nur der Bund
regeln." Vereine und Moscheen, die unter Islamismus-Verdacht stünden,
müssten "finanziell ausgetrocknet" werden und ihre Gemeinnützigkeit
verlieren. Die Sicherheitsbehörden bräuchten mehr Befugnisse - dazu
gehören Vorratsdatenspeicherung und die Nutzung von moderner
KI-Technologie in der Strafverfolgung. "Wir müssen das Abschalten von
islamistischen Seiten im Netz prüfen, damit die Selbstradikalisierung
über das Netz erschwert wird. Wir dürfen es den Feinden unserer offenen
Gesellschaft nicht zu leicht machen", sagte Söder zu "Bild".
Quelle: dts Nachrichtenagentur