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Wagenknecht: EU-Konjunkturprognose geht an Realitäten vorbei

Archivmeldung vom 29.11.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Sarah Wagenknecht Bild: die Linke
Sarah Wagenknecht Bild: die Linke

"Die EU-Kommission scheint im Elfenbeinturm Platz genommen zu haben", kommentiert Sahra Wagenknecht die aktuelle EU-Konjunkturprognose. "Wer davon ausgeht, die europäische Wirtschaft werde sich dank deutschem Aufschwung positiv entwickeln, verschließt die Augen vor der Realität. Am Tag nach der Entscheidung über das Rettungspaket für Irland so zu tun, als sei Europa wirtschaftlich auf einem guten Weg, ist geradezu tolldreist."

Die wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter: "Allein die Nebenaussagen der Konjunkturprognose sind relevant: Die Lage auf den Finanzmärkten ist eine Katastrophe, die wirtschaftlichen Disparitäten der einzelnen Staaten immens, die Binnenkonjunktur aufgrund der Sparpakete ein riesiges Problem. Dass die EU-Kommission trotz dieser Einschätzungen zum Endergebnis kommt, die derzeitige Stärke der deutschen Wirtschaft werde sich positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung der anderen Mitgliedstaaten auswirken, ist absurd. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt das genaue Gegenteil. Deutschland drückt mit einer Mischung aus hohen Exporten und Lohndumping die anderen Staaten der Eurozone an die Wand und ist maßgeblich schuld an den Problemen von Ländern wie Griechenland. Diese Politik hochzujubeln zeigt, dass die EU-Kommission nicht gewillt ist, aus der Krise zu lernen.

Notwendig wären Maßnahmen, um die Disparitäten im Euroraum zu überwinden und die europäische Wirtschaft auf eine solide Grundlage zu stellen. Dazu müssten die Binnenkonjunktur gestärkt werden, Lohn- und Sozialdumping verhindert und die Bankensubventionierung zulasten der Steuerzahler beendet werden. Worauf die EU jedoch setzt, ist eine Fortsetzung der Politik, die in die Krise geführt hat. Eine langfristige konjunkturelle Erholung wird sich so nicht erreichen lassen, sondern bestenfalls ein Strohfeuer."

Quelle: DIE LINKE

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