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US-Korruptionsbekämpfer Sopko kritisiert Afghanistan-Hilfen

Archivmeldung vom 28.07.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.07.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Islamische Republik Afghanistan Flagge
Islamische Republik Afghanistan Flagge

Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der US-Sonderermittler für Afghanistan, John Sopko, hat Kritik an den Hilfen für Afghanistan geübt: Er fürchtet, dass künftig noch mehr Geld am Hindukusch versickert. Vor allem die Umstellung auf direkte Hilfszahlungen an die Regierung in Kabul hält der Korruptionsbekämpfer für problematisch, berichtet das "Handelsblatt". "Wir haben es mit einem der korruptesten Länder der Welt zu tun", sagte Sopko in einem Interview mit der Zeitung. "Sie wissen, wie man stiehlt." Dort werde nicht nur das Geld der Steuerzahler verschwendet, warnte Sopko. "Wir untergraben das Fundament des Wiederaufbaus."

Zwar gebe es Fortschritte bei der Gesundheitsversorgung und im Bildungswesen. Doch der Streit um den Ausgang der Präsidentschaftswahlen zeige, wie fragil die bisherigen Erfolge seien. Auch fast 13 Jahre nach dem Beginn der Afghanistan-Mission sei es den USA und ihren Bündnispartnern nicht gelungen, ein funktionierendes Wirtschaftssystem aufzubauen. "Der einzige Mehrwert, den es in Afghanistan gibt, sind die Aufträge der Alliierten", beklagte Sopko. Es könne aber nicht das Ziel sein, am Hindukusch einen "fremdfinanzierten Wohlfahrtsstaat" aufzubauen. Allein die US-Regierung hat schon mehr als 100 Milliarden Dollar für Militärhilfen und Entwicklungsprogramme ausgegeben, berichtet das "Handelsblatt".

Sopko rechnet damit, dass Afghanistan auch nach dem für Ende 2016 anvisierten Abzug der US-Soldaten pro Jahr bis zu zehn Milliarden Dollar aus Washington erhalten werde. Dabei könne das Land die Geldströme kaum noch absorbieren.

Der Sonderermittler ist erst seit zwei Jahren im Amt, hat sich mit seiner scharfen Kritik aber schon viele Feinde in Washington gemacht. Doch damit kann er leben: "Ich werde nicht dafür bezahlt, ein Cheerleader zu sein."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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