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USA wollen mit Polen über Gegenleistung für Zusammenarbeit bei Raketenschutzschild reden

Archivmeldung vom 11.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die USA zeigen sich offen für den Wunsch Polens, im Gegenzug für eine Zusammenarbeit beim geplanten US-Raketenschutzschild in Mitteleuropa das Luftabwehrsystem des Landes mit amerikanischer Hilfe zu modernisieren. "Wir wollen dies mit Polen diskutieren", sagte US-Staatssekretär Daniel Fried dem "Tagesspiegel" (Samstagausgabe).

Die USA wollten sicherstellen, dass Polen durch seine Kooperation beim Raketenabwehrsystem nicht zusätzlichen Risiken ausgesetzt sei, sagte Fried. Russland hatte im vergangenen Jahr gedroht, seine Raketen auf die geplanten Abfangraketen in Polen zu richten.

Polens Verteidigungsminister Bogdan Klich will in der kommenden Woche in die USA reisen und dabei unter anderem  über eine Modernisierung des polnischen Luftabwehrsystems zum Schutz vor möglichen russischen Angriffen beraten. Polen hat als Gegenleistung für die Zusammenarbeit mit den USA beim Raketenschutzschild die Stationierung moderner amerikanischer Abwehrraketen des Typs Patriot oder Thaad ins Gespräch gebracht. "Wir freuen uns auf eine ernsthafte Diskussion mit unseren polnischen und tschechischen Freunden. Zudem beraten wir über die Raketenabwehr im Rahmen der Nato, und hoffentlich machen wir auch bei den Gesprächen mit Russland Fortschritte", sagte Fried, der im US-Außenministerium für europäische und eurasische Angelegenheiten zuständig ist.

Als "übertrieben" bezeichnete der US-Staatssekretär  die Erwartung, dass Washington den Plan eines Raketenschutzschildes nach der Präsidentschaftswahl im November aufgeben könnte. "Wir befinden uns in den USA zwar im Wahlkampf", sagte er. "Aber es gibt zwischen Republikanern und Demokraten bei der Unterstützung der Raketenabwehr eine größere Übereinstimmung, als allgemein bekannt ist."

Quelle: Der Tagesspiegel

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