Mitarbeiterin von Ärzte ohne Grenzen getötet
Archivmeldung vom 12.06.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit großer Trauer bestätigt die internationale Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen den Tod einer Mitarbeiterin in der Zentralafrikanischen Republik. Am 11.06.2007 kam es während einer Erkundungsfahrt im Nordwesten des Landes zu einem Geschützfeuer, bei dem die 27-jährige Französin Elsa Serfass getötet wurde. Sie war als Logistikerin auf ihrem ersten Einsatz mit Ärzte ohne Grenzen.
Elsa Serfass arbeitete von der Basis eines Projekts in Paoua aus,
in dem die Organisation Hilfe für die Opfer der andauernden Gewalt
leistet.
Der Nordwesten der Zentralafrikanischen Republik liegt im Zentrum
eines Konflikts zwischen Rebellen und Regierungstruppen. Darüber
hinaus resultieren aus der instabilen Situation auch bewaffnete
Überfälle auf den Straßen.
Die lokale Bevölkerung ist systematischer Gewalt ausgesetzt. Viele
Dörfer, die entlang der Straßen liegen, wurden angegriffen,
geplündert und niedergebrannt. Die Einwohner wurden so zur Flucht
gezwungen und versuchen unter extrem schwierigen Bedingungen im Busch
zu überleben. Das Gesundheitssystem der Region ist zusammengebrochen,
und die Unsicherheit macht es für die Menschen schwierig, Zugang zu
medizinischer Behandlung zu erhalten.
Ärzte ohne Grenzen arbeitet in Paoua und der umliegenden Region.
Die Mitarbeiter leisten im Referenzkrankenhaus der Stadt Hilfe und
gewährleisten zudem mit mobilen Teams in mehreren Dörfern die
Basisgesundheitsversorgung. Nachdem am 30. Mai ein Angriff der
Rebellen auf die Stadt N'Gaoundal stattfand und die Regierungsarmee
mit gewalttätigen Repressalien darauf reagierte, beschloss Ärzte ohne
Grenzen angesichts der katastrophalen Gesundheitsversorgung, eine
Erkundungsfahrt durchzuführen. Während dieser Fahrt kam das Fahrzeug
von Ärzte ohne Grenzen unter Beschuss, und Elsa Serfass wurde tödlich
verletzt. Ihr tragischer Tod ist ein furchtbarer Schock für Ärzte
ohne Grenzen, und die Organisation trauert mit ihrer Familie und
ihren Freunden. Ihnen gelten die Gedanken der Mitarbeiter.
Neben dem Projekt in Paoua hat Ärzte ohne Grenzen im Norden der
Zentralafrikanischen Republik Programme in Markounda, Boguila, Kabo
und Batangafo, um den Opfern des Konflikts Hilfe zu leisten. Im
Nordosten gibt es ein Projekt in der Stadt Birao.
Quelle: Pressemitteilung Ärzte ohne Grenzen