FDP-Fraktionsvize Lambsdorff erwartet auch mit Biden deutsch-amerikanische Konflikte
Archivmeldung vom 19.08.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer FDP-Fraktionsvize Alexander Graf Lambsdorff rechnet auch unter einem US-Präsidenten Joe Biden mit Konfliktpotential für die deutsch-amerikanischen Beziehungen. "Biden steht ohne jeden Zweifel für eine Rückkehr zur engen deutsch-amerikanischen Zusammenarbeit", sagte er dem Berliner "Tagesspiegel".
Graf Lambsdorff weiter: "Aber eines ist auch klar: Konfliktfrei würde die Beziehung deshalb keineswegs. Auch die Demokraten, auch Joe Biden und Kamala Harris sehen die Politik von China und Russland extrem kritisch, Huawei und Nordstream 2 verschwinden nicht von der Tagesordnung. Und auch Biden wird von Deutschland einen höheren Verteidigungshaushalt und mehr Engagement im Rahmen der Nato erwarten."
Nordstream 2 sei ein politischer Fehler gewesen. "Deshalb müssen Verhandlungen über die Stabilisierung der Ukraine mit Kiew und Washington einer Inbetriebnahme vorausgehen", sagte Lambsdorff dem "Tagesspiegel": "Der Westen muss klarmachen, dass er zur staatlichen Unabhängigkeit der Ukraine steht, eine Inbetriebnahme von Nordstream ohne diplomatische Einbettung würde das außenpolitische Debakel für Deutschland nur noch weiter verschlimmern."
Quelle: Der Tagesspiegel (ots)