UN-Truppen müssen staatliche Souveränität des Libanon stärken
Archivmeldung vom 25.08.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlMit großer Sorge nehmen zivilgesellschaftliche Kräfte im Libanon die aktuelle Debatte um Mandat und Aufgabe der UN-Truppen zur Kenntnis. Das berichtet Martin Glasenapp, Nahost-Koordinator von medico international, der sich gerade im Libanon aufhält.
"Viele unserer Partner fürchten, dass die
UN-Truppen der Fragmentierung des Libanons noch Vorschub leisten
könnten", so Glasenapp. Die UN-Truppen müssten ein klares Mandat zur
Stärkung der staatlichen Souveränität des Libanons haben. Dazu
gehöre die Einbindung aller konfessionellen und politischen
Gruppierungen, auch der Hisbollah, in eine staatliche Perspektive des
Libanon. Bislang ist die Stationierung der UN-Truppen nicht nur
südlich des Litani-Flusses, sondern auch an der Grenze zu Syrien
sowie zur Kontrolle der Seewege und des libanesischen Luftraums
geplant. "Der Libanon wäre dann vollständig von den arabischen
Staaten abgeschnitten. Das würde den Prozess der Entlibanonisierung
des Landes verstärken," so der medico-Mitarbeiter.
Quelle: Pressemitteilung Medico international