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Israel lockert Regeln für Schusswaffen

Archivmeldung vom 18.11.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Unmittelbar nach dem Anschlag auf eine Synagoge in Jerusalem hat Israel eine Lockerung der Regeln für das Tragen von Schusswaffen angekündigt. Als erste Maßnahme solle der Besitz von Waffen zur Selbstverteidigung erleichtert werden, hieß es aus Regierungskreisen.

"Jeder Bürger, der eine Waffe besitzt, soll sie in den Gürtel stecken und den Waffenschein in den Geldbeutel. Das muss man jetzt tun, ohne Angst vor Gerichten oder sonst was. Wir sind im Krieg, also verhalten wir uns wie im Krieg. Habt eure Pistolen überall dabei und helft der Polizei", sagte Arie Amit, der ehemalige Polizeichef Jerusalems, im israelischen Radio.

Unterdessen wurde bekannt, dass die Todesopfer des Anschlags vom Dienstagmorgen allesamt Staatsbürger von Großbritannien oder der USA seien. Das berichtet die israelische Zeitung Haaretz auf ihrer Internetseite. Nach letzten Angaben aus Ermittlerkreisen wurden neben den vier Todesopfern acht weitere Menschen verletzt.

Am frühen Morgen waren zwei Palästinenser während des Morgengebets in eine Synagoge im Nordwesten Jerusalems eingedrungen, hatten vier Gläubige mit einer Axt, einem Messer und einer Schusswaffe getötet und waren schließlich selbst von Sicherheitskräften erschossen worden.

Palästinenserpräsident verurteilt Anschlag - Hamas zufrieden

Nach dem Anschlag auf eine Synagoge in Jerusalem mit sechs Toten und mehreren Verletzten hat die palästinensische Seite unterschiedlich reagiert. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verurteilte den Terrorakt in einer offiziellen Mitteilung. Trotzdem erntete er harsche Kritik: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte in einem Telefonat mit US-Außenminister John Kerry, der Anschlag sei eine direkte Folge der "Aufwiegelung" durch Abbas.

Der israelische Minister für Wirtschaft und Handel und Vorsitzende der nationalreligiösen Partei "Jüdisches Heim", Naftali Bennett, ging wie üblich noch einen Schritt weiter: Abbas sei einer der größten palästinensischen Terroristen, sagte Bennett wenige Stunden nach dem Anschlag. Von der radikal-islamischen Hamas kam dagegen unverhohlen Lob: Hamas-Sprecher Muschir al-Masri sprach von einer "natürlichen Reaktion" und einer "heroischen Tat". Die Reaktionen lassen die Sorge auf eine erneute Eskalation der Gewalt steigen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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