Pisa: Müllverbrennung macht Bewohner krank
Archivmeldung vom 23.11.2019
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Bewohner der italienischen Stadt Pisa sind lokal sehr unterschiedlich hohen Stickoxidemissionen ausgesetzt. Das haben Mitarbeiter des zum Nationalen Forschungsrats CNR gehörenden Istituto di Fisiologia Clinica im Zuge einer Analyse zu den gesundheitlichen Folgen herausgefunden. Dabei wurden signifikante Unterschiede je nach der Nähe zur lokalen Müllverbrennungsanlage und anderen wichtigen Luftverschmutzern wie Industrie und Verkehr festgestellt.
Wohnort entscheidend
Unter die Lupe genommen haben die Forscher die im Zeitraum 2011 bis 2014 ermittelten Gesundheitsdaten von insgesamt 132.293 Einwohnern Pisas. Diese wurden je nach Wohnnähe zu den gesundheitsschädlichen Emissionsquellen unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Altersklassen und sozial-ökonomischer Zugehörigkeit in vier Gruppen eingeteilt.
"Bei den am meisten an Stickoxidemissionen ausgesetzten Bewohnern wurde im Vergleich zu den weniger exponierten generell eine um zehn Prozent höhere Mortalitätsrate festgestellt", erklärt Projektleiter Fabrizio Bianchi. Bei den an Herzkrankheiten verstorbenen Männern fiel die Sterblichkeit um 21 Prozent höher und bei den an akuten Lungenkrankeiten verstorbenen Frauen sogar um 152 Prozent höher als in der Vergleichsgruppe aus. Signifikante Unterschiede waren auch bei den Sterbefällen infolge von Leukämie und Lymphomen zu beobachten.
Andere Studien bestätigt
"Unsere Ergebnisse decken sich mit denen aus anderen Studien, die an Standorten mit Müllverbrennungsanlagen und erhöhter Luftverschmutzung durchgeführt worden sind", verdeutlicht Bianchi abschließend. Einzelheiten der wissenschaftlichen Untersuchung können in der Fachzeitschrift "International Journal of Environmental Research and Public Health" nachgelesen werden.
Quelle: www.pressetext.com/Harald Jung