US-Ökonom Kenneth S. Rogoff: Die amerikanischen Finanzmärkte verlieren an Glanz
Archivmeldung vom 20.09.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer amerikanische Ökonom Kenneth S. Rogoff sagt einen weiteren "gewaltigen" Fall des US-Dollars voraus und glaubt, dass die amerikanischen Finanzmärkte in der aktuellen Kreditkrise eine Menge "Glanz" verloren haben. "Ein Vorteil der amerikanischen Finanzmärkte war stets ihre Tiefe, ihre extreme Liquidität", sagt Rogoff der ZEIT.
"Die riesigen Finanzmärkte haben es den USA erlaubt,
sich in der ganzen Welt so günstig Geld zu leihen." Seine Vorhersage
lautet jedoch: "Vieles wird sich ändern."
Rogoff glaubt, dass in den kommenden Jahren "die USA langsamer wachsen und der Rest der Welt schneller ... Die Subprime-Krise ist dabei nur ein Auslöser." Hart geht der Harvard-Ökonom mit den Ratingagenturen ins Gericht, die heute mitverantwortlich dafür gemacht werden, dass die wahren Risiken der amerikanischen Hypothekenkredite so spät erkannt wurden. "Soweit ich es verstehe, haben die Ratingagenturen viel zu eng mit den Banken zusammengearbeitet und eine viel zu hohe Bezahlung für ihre Ratings erhalten", sagt Rogoff. "Deren heutiges Geschäftsmodell ist tot. Ich könnte mir vorstellen, dass die Ratingfirma Moody's zum Arthur Andersen dieser Dekade wird."
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT