Syrien setzte laut den USA vermutlich Chemiewaffen ein
Archivmeldung vom 26.04.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie USA haben nach eigenen Angaben Hinweise dafür, dass Syrien in seinem Kampf gegen die Rebellen in kleinen Mengen auch Chemiewaffen verwendet hat. Das teilte US-Verteidigungsminister Chuck Hagel am Donnerstag mit. Dennoch würden viele Fragen über die Herkunft der Chemikalien und ihre Auswirkungen ungeklärt bleiben.
Das Weiße Haus habe mehrere Mitglieder des US-Kongresses schriftlich darüber informiert, dass die Geheimdienste "mit unterschiedlichem Grad der Zuverlässigkeit" vom Einsatz von Chemiewaffen "in geringem Maße" ausgingen, führte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates, Caitlin Hayden, in Washington weiter aus.
Die USA hatten in der Vergangenheit den Gebrauch von Chemiewaffen in Syrien als "rote Linie" bezeichnet, nach deren Überschreiten ein Militäreinsatz möglich sei.
US-Pentagon-Chef: Ich kann Berichte über Chemiewaffeneinsatz in Syrien nicht bestätigen
Im Gegensatz zu der offiziellen Mitteilung aus dem Weißen Haus, meldet Iran German Radio, dass sich auch US-Verteidigungsminister Hagel dagegen sträubt, den Einsatz von Chemiewaffen im syrischen Krieg zu bestätigen.
In dem Beitrag heißt es: "Verdächtigungen seien das eine, Beweise das andere, sagte Hagel in Kairo. Er riet dazu, sehr vorsichtig zu sein, bevor man Schlüsse ziehe. Ganz ähnlich hatte sich US-Außenminister Kerry geäußert. Anlass sind Berichte des israelischen Militärgeheimdienstes, der behauptet, es gebe Hinweise auf Einsatz von Giftgas durch die syrische Armee.
Die Bundesregierung bestätigte inzwischen, dass auch Extremisten aus Deutschland auf der Rebellen und Terroristen in Syrien kämpfen. Innenminister Friedrich sagte "Spiegel Online", Dschihadisten aus der Bundesrepublik unterstützten die Rebellen gegen das Assad-Regime."
Syrien bittet Russland um Hilfe im „Informationskrieg“ gegen den Westen
Bei der Berichterdtattun aus Syrien scheint auf beiden Seiten viel Propaganda im Spiel zu sein. Zumal man immer mehr den Eindruck bekommt, dass seitens der US-Regierung ein Grund gesucht wird offiziell in die Kampfhandlungen einzugreifen. Mit welcher Vorsicht daher die Berichte über die Lage in Syrien bezüglich des Wahrheitsgehaltes zu genießen sind, zeigt folgende Meldung der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti vom 23. April 2013: "Syrien sieht sich einem vom Westen geführten Informationskrieg ausgesetzt und bittet Russland um Hilfe, um das internationale Publikum über den tatsächlichen Stand der Dinge im Land zu informieren.
„Dutzende Nachrichtenagenturen und Fernsehsender nehmen an dem Krieg gegen uns teil“, sagte der syrische Informationsminister Omran Al-Zoubi während seines Moskau-Besuchs am Dienstag. Die syrischen Sender hingegen seien von den Übertragungssatelliten abgeschnitten. „Saudi-Arabien verwehrt uns den Zugang (…) Sie haben wahrscheinlich Angst davor, dass die Welt das wahre Bild von den Ereignissen in Syrien sieht“, sagte der syrische Minister in der Staatsduma (Unterhaus des russischen Parlaments).
„Ich bitte die russischen Kollegen um Hilfe, um über die Wahrheit zu informieren und diese nicht nur ans russische Publikum, sondern auch an das westliche heranzutragen. Wir sagen die Wahrheit, können diese jedoch nicht verbreiten.“
In Syrien toben seit März 2011 schwere Kämpfe zwischen Armee und bewaffneten Regierungsgegnern. Laut UN-Angaben sind bei den Gefechten mehr als 70 000 Menschen getötet worden. Millionen mussten ihre Häuser verlassen. Die Opposition, aber auch westliche Staaten wollen Assad zum Rücktritt zwingen. Nach Darstellung der Regierung kämpft die Armee gegen aus dem Ausland unterstützte Terroristen.
Russland macht sich für eine friedliche Beilegung des Konfliktes stark und lehnt ein internationales Eingreifen ab. Gemeinsam mit China hat Russland im UN-Sicherheitsrat drei von westlichen Staaten vorgeschlagene Resolutionen mit einem Veto blockiert, um eine Invasion in Syrien nach dem „libyschen Szenario” zu verhindern."
Quelle: dts Nachrichtenagentur / I.R.I.B. (Iran German Radio) / RIA Novosti