Staatsanwaltschaft München wartet noch immer auf Erkenntnisse von Bundesbehörden im Fall al Masri
Archivmeldung vom 13.12.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Staatsanwaltschaft München hat im Fall des mutmaßlich von der CIA entführten Khaled al Masri bislang keine weiterführenden Auskünfte von Bundeskriminalamt, Bundesamt für Verfassungsschutz oder Bundesnachrichtendienst bekommen. Dies teilte der Chef der für politisch motivierte Straftaten zuständigen Abteilung der Staatsanwaltschaft, Oberstaatsanwalt August Stern, am Dienstag dem Tagesspiegel mit.
Bereits 2004 habe die
Staatsanwaltschaft bei Bundesbehörden angefragt, aber lediglich die
Antwort bekommen, über den Fall al Masri wisse man nichts. Außerdem
habe die Staatsanwaltschaft auch erst vor wenigen Tagen erfahren,
dass der damalige Bundesinnenminister Otto Schily am 31. Mai 2004 von
US-Botschafter Daniel Coats über den Fall al Masri informiert wurde.
Die Staatsanwaltschaft München führt das Ermittlungsverfahren seit
Juni 2004.
Stern dementierte auch Zeitungsberichte, wonach am 20. Dezember
2004 bei einem Treffen zwischen dem Münchener Staatsanwalt Martin
Hofmann und Vertretern von Bundeskriminalamt und Bundesamt für
Verfassungsschutz über den Fall al Masri gesprochen worden sein
könnte. "Ein solches Treffen zum Fall al Masri gab es nicht", sagte
Stern dem Tagesspiegel. Laut Stern gibt es bislang trotz der im
Sommer 2005 an Mazedonien, Albanien und die USA gerichteten
Rechtshilfeersuchen keine Antwort aus diesen Ländern.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel