Afghanistan-U-Ausschuss fordert strukturelle Korrekturen

Bild: Screenshot Youtube Video: "GEFALLENE HELDEN - Bundeswehr ISAF Tribut (HD)" / Eigenes Werk
Der Afghanistan-Untersuchungsausschuss fordert als Lehren aus dem Abzug der Bundeswehr aus dem zentralasiatischen Land strukturelle Korrekturen. Der Abzug sei "geordnet" erfolgt, es habe aber Unklarheiten zwischen den Behörden gegeben, gerade auch beim Ortskräfteverfahren, sagte der Ausschussvorsitzende Ralf Stegner (SPD) am Dienstag bei der Vorstellung des Abschlussberichts in Berlin.
Es brauche als Konsequenz nun eine Verbesserung der
nachrichtendienstlichen Arbeiten, fügte der SPD-Politiker hinzu. Die
Erkenntnisse des Bundesnachrichtendiensts (BND) reichten "nicht immer
aus".
Zudem brauche es eine "Überwindung des Ressortdenkens", so
Stegner. Weiter forderte der Ausschussvorsitzende für zukünftige
Einsätze "Vorbereitungen für den Notfall". Man dürfe sich nicht auf die
optimistischsten Szenarien verlassen, sagte der SPD-Politiker.
Der
im Juli 2022 eingesetzte Untersuchungsausschuss sollte die Umstände des
Bundeswehr-Abzugs und der militärischen Evakuierungsaktion aus Kabul im
August 2021 aufklären. Damals hatten die terroristischen Taliban nach
dem Abzug der internationalen Truppen überraschend schnell die
Hauptstadt eingenommen. Der Untersuchungsausschuss vernahm dazu etliche
Zeugen, darunter Altbundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihren
Nachfolger Olaf Scholz (SPD).
Quelle: dts Nachrichtenagentur