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Entwicklungsminister rechnet mit jahrelanger Flüchtlingswelle

Archivmeldung vom 22.08.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Gerd Müller Bild: Webseite Dr. Gerd Müller
Gerd Müller Bild: Webseite Dr. Gerd Müller

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) erwartet, dass die für dieses Jahr erwarteten Zahl von bis zu 800.000 Flüchtlingen in Deutschland auch in den nächsten Jahren erreicht werden kann. In einem Interview mit "Bild" erklärte Müller: "Es ist derzeit nicht absehbar, dass der Flüchtlingsstrom abreißt. Es werden sich noch viele Menschen nach Europa auf den Weg machen. Wie lange Deutschland das noch stemmen kann, ist offen."

Müller warf der EU-Kommission Untätigkeit vor: "Die Zögerlichkeit der EU ist unerträglich." Der CSU-Minister verlangte von Brüssel ein Sofortprogramm über zehn Milliarden Euro, um unter anderem Notaufnahmezentren in EU-Staaten mit EU-Außengrenzen einzurichten. "Die EU gibt Milliarden für alle möglichen Projekte bis hin zu Wanderwegen aus, das Geld ist da. Der Mitteleinsatz muss jetzt aber auf Bildung, Ausbildung, Jugend und Arbeitsplätze in den Krisenländern gerichtet werden", sagte Müller gegenüber "Bild". "Die Menschen brauchen in ihren Heimatregionen eine Zukunft, aber Brüssel blockiert."

Zudem sei es Aufgabe der EU-Kommission, für einheitliche Standards im Umgang mit Flüchtlingen zu sorgen, sagte der Minister "Wir haben in Deutschland vernünftige, humanitäre Standards von Unterbringung, medizinischer Betreuung, Taschengeld und anderem. Viele andere EU-Länder haben zu geringe Standards. Auch hier ist Europa gefordert, einheitliche Standards durchzusetzen. Menschenwürdige Unterkünfte müssen in allen EU-Ländern zur Verfügung stehen, nicht nur in Deutschland."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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