EU-Abgeordneter Lambertz vermisst Kompromisswillen im Katalonien-Konflikt
Archivmeldung vom 05.10.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Präsident des Ausschusses der Regionen des Europäischen Parlaments, Karl-Heinz Lambertz, hat zu einem Kompromiss im Katalonien-Konflikt aufgerufen.
Der belgische EU-Abgeordnete sagte am Donnerstag im rbb-Inforadio, es komme in dem Streit zwischen Madrid und der katalanischen Regionalregierung vor allem darauf an, Gleichgewichte zu erzielen, auch wenn diese vorübergehend und instabil sind. "Es muss vor allem der Wille zur Suche nach einer Kompromisslösung vorhanden sein. Und den vermisse ich zur Zeit", kritisierte Lambertz. Äußerst problematisch sei auch der Einsatz physischer Gewalt durch die Polizei, unabhängig von der gültigen Rechtslage.
Nach seiner Einschätzung gehe es für die Mehrheit der Katalanen gar nicht um einen eigenen Staat, sondern um mehr Autonomie, sagte Lambertz: "Die Katalanen wollen das Verhältnis zum Staat Spanien neu definieren". Das sei etwas, was in Europa immer wieder vorkomme, auch in seiner Heimat Belgien.
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)