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Zahlungsmoralbarometer: Asien wappnet sich gegen Anstieg der Insolvenzen infolge der COVID-19-Pandemie

Archivmeldung vom 10.06.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kaspisches Meer (Asien)
Kaspisches Meer (Asien)

Foto: Uwe Dedering
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Mit dem Voranschreiten der globalen Rezession verstärkten asiatische Unternehmen ihre Prozesse im Forderungsmanagement, um Zahlungsausfallrisiken zu minimieren.

Die im März durchgeführte Studie des internationalen Kreditversicherers Atradius belegt, dass das Risikomanagement für asiatische Unternehmen in sieben Märkten der Region schon zu einem frühen Zeitpunkt der COVID-19-Pandemie immer wichtiger wurde. Die aus der beginnenden Wirtschaftskrise resultierenden Zahlungsverzögerungen wurden größtenteils durch Handelskredite finanziert. Zudem nehmen die Zahlungsverzögerungen zu.

In vier der untersuchten Märkte sind die Verkäufe, bei denen ein Zahlungsziel eingeräumt wurde, im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 14 % gestiegen, während der Wert überfälliger Rechnungen im selben Zeitraum um 56 % gestiegen ist. In zwei Märkten war ein Rückgang der Kreditverkäufe zu verzeichnen. Trotzdem stiegen die überfälligen Rechnungen um durchschnittlich 49 %. Die geringere Inanspruchnahme von Krediten in Indien könnte sogar die Folge des starken Anstiegs an überfälligen Rechnungen sein.

Andreas Tesch, Chief Market Officer von Atradius, erklärt: "Die globale Wirtschaft gleitet in die Rezession. Dadurch steigen die Zahlungsausfallrisiken. Wir gehen davon aus, dass die Zahlungsausfälle und Insolvenzen bis 2021 weiter steigen werden. Lieferanten müssen den Nachfragerückgang und die steigende finanzielle Belastung bewältigen. Für viele dieser Unternehmen wird es überlebenswichtig sein, diese Risiken durch eine gründliche Überprüfung der Kreditwürdigkeit zu minimieren und eine ausreichende Finanzstabilität sicherzustellen."

Die Befragung zum Atradius Zahlungsmoralbarometer lässt zwar im regionalen Vergleich der Märkte untereinander einen differenzierten Umgang mit Lieferantenkrediten erkennen, zeigt jedoch auch ein bewussteres Risikomanagement. In allen Märkten betonten die befragten Unternehmen ausnahmslos ihr Engagement im Forderungsmanagement, wobei sich viele von ihnen mehr auf die Risikominimierung konzentrieren wollen.

Interessanterweise zeigten sich im März die meisten befragten asiatischen Unternehmen trotz der eingetrübten Aussichten optimistisch, dass es staatliche Hilfen oder Bankenfinanzierungen zur Unterstützung ihrer Branchen und der Wirtschaft geben würde. Dies mag zwar bis zu einem gewissen Grad zutreffen. Die Befragungsergebnisse weisen jedoch darauf hin, dass viele Unternehmen auf Lieferantenkredite zur Finanzierung ihres Betriebs angewiesen sind und zusätzlich dazu die Begleichung ihrer Rechnungen noch weiter hinauszögern.

Die Studie wurde zu einem relativ frühen Zeitpunkt der COVID-19-Pandemie und der darauffolgenden Wirtschaftskrise durchgeführt und spiegelt das Geschäftsklima im 1. Quartal 2020 wider. Sie ist eine wichtige Momentaufnahme der Anfangszeit der sich abzeichnenden Krise und liefert wertvolle Informationen über die Entwicklung der Zahlungsmoral in dieser wirtschaftlichen Schlüsselregion für den weiteren Verlauf der globalen Rezession.

Das Atradius Zahlungsmoralbarometer 2020 für Asien wurde in China, Hongkong, Indien, Indonesien, Singapur, Taiwan und in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) durchgeführt. Letztere nahmen zum ersten Mal an der Befragung teil. Die Berichte können auf www.atradius.de im Menüpunkt Publikationen kostenlos heruntergeladen werden.

Quelle: Atradius (ots)

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