Berlin und London beschwören Verteidigungskooperation
Deutschland und Großbritannien rücken in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik enger zusammen und wollen die Rüstungsindustrie beider Länder stärken.
"Angesichts des anhaltenden Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine
und der zunehmenden globalen Bedrohungen ist unsere Sicherheit alles
andere als selbstverständlich", schreiben die Verteidigungsminister
Boris Pistorius und John Healey in einem gemeinsamen Gastbeitrag für das
"Handelsblatt". "Wir müssen handeln, und zwar gemeinsam."
Beide
Minister werden am Mittwoch in London die sogenannte
Trinity-House-Vereinbarung unterzeichnen, mit der die neue Partnerschaft
besiegelt werden soll. Deutschland und Großbritannien wollen gemeinsam
an der Optimierung und Integration von Luftverteidigungssystemen
arbeiten, neue Langstreckenwaffen entwickeln, "die präziser sind und
eine größere Reichweite haben als alle marktverfügbaren Systeme", und
bei der Weiterentwicklung des Radpanzers Boxer zusammenarbeiten.
Außerdem ist eine Kooperation bei der Erforschung und Entwicklung von
Drohnen und anderen zukunftsträchtigen Systemen geplant.
"Für die
deutsche Industrie ergeben sich daraus beträchtliche Vorteile, zum
Beispiel größere Märkte für Zukunftstechnologien und neue
Waffensysteme", schreiben Pistorius und Healey. Im Vereinigten
Königreich ebne die Vereinbarung den Weg für den Bau einer neuen Fabrik
für Artillerierohre, die Hunderte von Arbeitsplätzen schaffe und die
dortige Produktion wiederbelebe. "Wir leben in einer Zeit wachsender
Instabilität und zunehmender Krisen und Konflikte", heißt es in dem
Gastbeitrag weiter. "Eine engere Zusammenarbeit in Europa und innerhalb
des Nato-Bündnisses ist daher wichtiger denn je."
Quelle: dts Nachrichtenagentur