Entwicklungsminister Müller will Afrika-Hilfen ausbauen
Archivmeldung vom 30.12.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtEntwicklungshilfeminister Gerd Müller (CSU) will die Unterstützung der Bundesregierung für den afrikanischen Kontinent verstärken. "Deutschland hat sich traditionell stark in Afrika engagiert, und wir werden dieses Engagement ausbauen", kündigte Müller im Interview der "Welt" an.
Deutschland sei das drittgrößte Geberland. Ziel sei es, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, etwa wenn es um die Entwicklung ländlicher Regionen gehe. Man müsse keine Lebensmittel exportieren, sondern Know-how, betonte der CSU-Politiker.
Müller will in seiner Amtszeit deutlich seltener auf Reisen gehen als sein Amtsvorgänger Dirk Niebel (FDP). "Es ist nicht gut für das Amt, wenn es den Ruf eines Reiseministeriums hat. Mein Vorgänger hat 125 Länder in vier Jahren bereist. Das ist nicht mein Ehrgeiz", sagte er. Zunächst gehe es ihm jetzt um das Gespräch mit Experten im Haus und unseren Partnerorganisationen in den Ländern. Er wolle seine Politik auf eine möglichst breite und parteiübergreifende Basis stellen und sie stärker in der Innenpolitik verankern, kündigte Müller an. "Da sehe ich die Entwicklungspolitik an einem Wendepunkt."
Der Minister forderte eine stärkere EU-Kooperation in der Entwicklungshilfe: Man müsse sich in der Europäischen Union besser abstimmen, "wie wir unsere Ressourcen in der Entwicklungspolitik am effizientesten einsetzen, miteinander kooperieren und einander in der Zielsetzung ergänzen". Da sehe er "dringenden Abstimmungsbedarf", so Müller.
Auch die deutsche Wirtschaft forderte der CSU-Politiker auf, sich stärker vor Ort zu engagieren. "Wir müssen den Menschen eine Lebensperspektive in ihrer Heimat bieten. Ansonsten wird sich der Flüchtlingsdruck auf Europa weiter verstärken und Lampedusa vielfach wiederkehren", sagte der Minister.
Minister will mit Fußball-Legende für Entwicklungsprojekte werben
Der neue Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) will mit der gleichnamigen Fußball-Legende für Entwicklungsprojekte werben. Der "Welt" sagte der CSU-Politiker: "Ich habe den Bomber Gerd Müller einmal kennengelernt und finde ihn sehr sympathisch. Ich würde ihn gern für ein Engagement in der Entwicklungspolitik gewinnen."
Der Minister erhofft sich durch seinen Namensvetter besondere Aufmerksamkeit für die Entwicklungspolitik. "Wo sich die Menschen für Fußball begeistern, öffnet der Name Gerd Müller Türen. Er wäre ein toller Botschafter für die gute Sache", ist der CSU-Politiker überzeugt. Ihn nerve es "keineswegs", wenn er auf den "Bomber der Nation" angesprochen werde. Müller kündigte an, möglichst viele Sportler als Botschafter für die Entwicklungspolitik gewinnen zu wollen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur