Ernährungsexperte: "Es wird vor allem dort gehungert, wo Nahrungsmittel produziert werden"
Archivmeldung vom 15.10.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach Schätzungen der Welternährungsorganisation FAO hungern weltweit 795 Millionen Menschen, obwohl genug Lebensmittel produziert und zudem riesige Mengen weggeworfen werden. "So paradox es klingt: Es wird vor allem dort gehungert, wo Nahrungsmittel produziert werden", sagt der Agrarwissenschaftler Bernhard Walter in der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Freitagausgabe) anlässlich des Welternährungstags am 16. Oktober.
"70 Prozent der Armen und Hungernden leben auf dem Land. Es braucht Programme, die Kleinbauern in die Lage versetzen, ihre Produktionsbedingungen zu verbessern", so der Referent für Ernährungssicherheit bei Brot für die Welt. "Zum Beispiel indem ihnen verbessertes lokal angepasstes Saatgut zur Verfügung gestellt wird, oder indem sie lernen, auch agrar-ökologische Methoden anzuwenden." Walter weilt derzeit in Rom bei der Jahrestagung der Welternährungsausschusses CFS, der der FAO angegliedert ist: "Ein Hauptthema dieses Jahr ist der Zusammenhang von Wasser und Nahrungsmittelproduktion. Wir hoffen darauf, dass das Recht auf Wasser und das Recht auf Nahrung miteinander verknüpft werden. Wasser ist ein knappes Gut, Wasser muss effektiv eingesetzt werden, aber Wasser muss auch denjenigen zugutekommen, die unter Wassermangel leiden, sprich Kleinbauern und benachteiligten Bevölkerungsgruppen in der Stadt, die keinen Zugang zu Wasser haben", wirft er einen Blick auf die laufende Tagung.
Quelle: neues deutschland (ots)