Tagtäglicher Kriegseinsatz der Bundeswehr in Syrien
Archivmeldung vom 09.03.2017
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Freigeschaltet durch André OttTankflugzeuge der Bundeswehr haben über Syrien in nur sechs Monaten offenbar 600 Flugstunden gesammelt und Hunderte Kampfjets und Bomber mit Kerosin versorgt. Das geht aus Daten der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums hervor, berichtet "Zeit-Online". Demnach absolvierten die Tankmaschinen mit der Kennung 10+24 und 10+25 allein im Winter 2015 und Frühjahr 2016 vom türkischen Luftwaffenstützpunkt Incirlik aus 126 Flüge.
Im Durchschnitt dauerten die Einsätze fünf Stunden. Betankt wurden Aufklärungs- und Kampfflugzeuge verschiedener Nationen, darunter französische Rafale-Jets. Die deutschen Tankflugzeuge sind im Rahmen des Bundestagsmandats, von der Öffentlichkeit jedoch nahezu unbemerkt, seit Dezember 2015 fast täglich über Syrien im Einsatz.
Die Daten belegen laut "Zeit-Online" außerdem, dass Maschinen der Flugbereitschaft fast 15 Prozent ihrer Flugzeit mit Zubringereinsätzen zwischen Köln/Bonn und Berlin verbringen oft ohne dabei Passagiere zu befördern. Die Maschinen werden eingesetzt, um Regierungsmitglieder und Parlamentarier zu transportieren.
Die Flugbereitschaft ist jedoch immer noch am Flughafen Köln/Bonn stationiert, weil eine Verlegung durch die Bauverzögerungen am Hauptstadtflughafen BER verhindert wird. Die meisten Politiker starten aber von Berlin aus.
Die vorliegenden Daten zeigen, dass die Regierungsflieger mit Zubringereinsätzen von Köln nach Berlin und zurück innerhalb eines Jahres mehr als siebenhundert Flugstunden und 290.000 Flugkilometer angehäuft haben. Das Verteidigungsministerium teilte mit, bei diesen Pendelflügen handele es sich "nicht ausschließlich" um Leerflüge.
Quelle: dts Nachrichtenagentur