Sri Lanka: Caritas verurteilt Missachtung der Menschenrechte
Archivmeldung vom 20.05.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.05.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittCaritas international, das Hilfswerk der deutschen Caritas, verurteilt die Behandlung der Flüchtlinge durch die Regierung von Sri Lanka. Die Zustände in den Lagern in der Region Vavuniya, wo rund 180.000 Vertriebene Zuflucht gesucht haben, sind nach Erkenntnissen des katholischen Hilfswerks besorgniserregend.
Die Menschen werden vom Militär überwacht und können die Lager nicht verlassen. Jeglicher Kontakt nach Außen ist den Vertriebenen untersagt. Hilfsorganisationen wie Caritas haben nur eingeschränkt Möglichkeit, die Menschen dort zu betreuen. Insgesamt sind in Sri Lanka derzeit bis zu 250.000 Frauen, Männer und Kinder in Flüchtlingslagern dringend auf Hilfe angewiesen.
Caritas-Mitarbeiter sprechen angesichts der verheerenden Zustände in Vavuniya von "Gefängnissen unter freiem Himmel". Oliver Müller, Leiter von Caritas international, verurteilt die gravierende Missachtung der Menschenrechte: "Die Zustände in den Flüchtlingslagern sind unmenschlich. Wir fordern eine Entmilitarisierung der Camps und schnelle Rückführung der Vertriebenen in ihre Heimatdörfer."
Caritas Sri Lanka ist mit seinen Mitarbeitern auch in den schon länger bestehenden Lagern in Jaffna, Trincomalee und Mannar tätig. Dort kann die Caritas Sri Lanka derzeit rund 33.000 Menschen mit Lebensmitteln versorgen. Anders als in Vavuniya ist dort auch der Kontakt zu den Flüchtlingen weitgehend uneingeschränkt möglich. Für die Versorgung dieser Menschen hat Caritas international, das Hilfswerk der deutschen Caritas, 190.000 Euro zur Verfügung gestellt. Caritas ist eine der wenigen Hilfsorganisationen, denen Zugang zu den Lagern gewährt wird.
Quelle: Caritas international